Heidelberger Druck: Aktie stark unter Druck - die Gründe
Schwache Neunmonatszahlen des Unternehmens bringen am Dienstag den Aktienkurs von Heidelberger Druck deutlich unter Druck. Aktuell notiert die Heidelberger Aktie bei 1,013 Euro mit 5,15 Prozent im Minus, hat damit aber anfängliche Verluste zum Teil aber schon wieder kompensieren können. Das bisherige Tagestief für das SDAX-notierte Papier des Druckmaschinenbauers liegt bei 0,962 Euro. Eine charttechnischer Unterstützungszone bei 1,00/1,02 Euro wird unterschritten, was zusätzlich zu den schlechten Nachrichten vonseiten des Unternehmens noch zusätzlichen Druck auf den Aktienkurs bringt.
Die Entwicklung sei in den ersten neun Monaten (1. April bis 31. Dezember 2019) des Geschäftsjahres 2019/2020 in Summe bei Umsatz und Auftragseingang stabil geblieben, so Heidelberger Druck. „Das anhaltend schwierige Marktumfeld führte allerdings im dritten Quartal zu einer rückläufigen Entwicklung bei Umsatz und operativem Ergebnis”, meldet der Konzern weiter. Nach neun Monaten kommt die Gesellschaft auf einen Auftragseingang von 1,9 Milliarden Euro nach 1,912 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz ist von 1,693 Milliarden Euro auf 1,69 Milliarden Euro gefallen.
Im dritten Quartal hat Heidelberger Druck nur noch 567 Millionen Euro umgesetzt nach 579 Millionen Euro im Vorjahresquartal und damit weniger als prognostiziert. Auf Basis des EBITDA ohne Restrukturierungsergebnis konnte die Gesellschaft ihren operativen Quartalsgewinn zwar von 39 Millionen Euro auf 47 Millionen Euro steigern, allerdings geht der Zuwachs auf enen 25 Millionen Euro schweren Sondereffekt aus dem Gewinn durch den Verkauf der Gesellschaft Hi-Tech Coatings zurück. „Belastend wirkten insbesondere das geringere Volumen, unter Druck stehende Margen im Handelsgeschäft mit Verbrauchsmaterialien und regionale Verschiebungen mit einem unvorteilhafteren Produktmix. Gleichzeitig standen hohen Vorleistungen im Bereich des Digitaldrucks noch zu geringe Umsätze entgegen”, so Heidelberger Druck.
Aufgrund der Entwicklungen soll auch das eigentlich saisonal starke vierte Quartal im laufenden Geschäftsjahr 2019/2020 belastet sein, kündigt das Unternehmen an. Statt einer stabilen Umsatzentwicklung rechnet Heidelberger Druck nun mit einem leichten Umsatzrückgang. Bei der operativen Gewinnspanne auf EBITDA-Basis schrauben die Süddeutsche ihre Prognose um einen Prozentpunkt auf 5,5 Prozent bis 6,0 Prozent zurück und rechnen nun mit einem leicht negativen Ergebnis unter dem Strich statt mit ausgeglichenen Zahlen. Ein Restrukturierungsprogramm wird ausgearbeitet, Details hierzu will Heidelberger Druck zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.