RWE: Ein verkraftbarer Kompromiss

Gestern haben sich die verantwortlichen Beteiligten auf die Bedingungen zum Kohleausstieg geeinigt. Bis Ende 2022 soll RWE 2,82 GW an Braunkohlekapazitäten abschalten, bis 2029 sollen weitere 2,7 GW folgen. Die verbleibenden 3,2 GW sollen bis 2038 vom Netz gehen. Ein Ausstieg bis 2035 wird geprüft. Der Hambacher Forst bleibt erhalten, verschiedene Dörfer bei Erkelenz müssen dem Tagebau Garzweiler aber weichen. Der Bundestag muss über die Vereinbarung noch entscheiden. Auch die EU muss grünes Licht geben.
Für die Abschaltungen bis 2022 erhält RWE 2,6 Milliarden Euro, außerdem wird der Staat vermutlich den Großteil der Kosten für den damit zusammenhängenden Personalabbau übernehmen. Laut RWE liegt der Schaden aus den Abschaltungen jedoch bei 3,5 Milliarden Euro.
Aus Sicht der Analysten der DZ Bank ist die Einigung ein verkraftbarer Kompromiss für RWE. Man hatte am Markt nicht erwartet, dass die Entschädigung so hoch ausfallen wird. Außerdem gibt es jetzt Planungssicherheit für alle Seiten. Das könnte positiv sein, wenn es Interesse an der Übernahme von RWE gibt. Dieses Szenario steht derzeit auch im Raum.
Die Experten bestätigen ihre Kaufempfehlung für die Aktien von RWE. Das Kursziel liegt weiter bei 33,00 Euro.
Am 12. März gibt RWE ein Strategie-Update. Dann geht es um die Neuaufstellung des Konzerns.