Medigene Aktie: Nur einen Schritt bis zur entscheidenden Marke!
Am Mittwochmorgen steht die Medigene Aktie leicht unter Druck. Am Vorabend hat die Deutsche Börse AG bekannt gegeben, dass der Titel aus dem SDAX herausgenommen wird. Damit wäre die Biotechaktie in keinem der wichtigen Aktienindizes an der Frankfurter Börse mehr vertreten. Überraschend kommt dies allerdings nicht, eine entsprechende Entscheidung zur Zugehörigkeit im SDAX war erwartet worden. Dennoch belastet dies den Aktienkurs von Medigene aktuell leicht: Indikationen liegen bei 9,19/9,29 Euro nach einem gestrigen XETRA-Schlusskurs bei 9,325 Euro (-0,8 Prozent).
Hinzu kommen die gestern veröffentlichten Zahlen von Medigene für 2018, die aufgrund eines Sondereffekts schwächer als erwartet ausgefallen sind. Die Nachrichten hatten die Biotechaktie im Handel am Dienstag bereits bis auf 9,145 Euro zurückfallen lassen, bevor im weiteren Tagesverlauf eine Kurserholung einsetzte. Mehr zu den Medigene-Zahlen für 2018 weiter unten.
Charttechnisch könnten die Belastungen aus den beiden Neuigkeiten für die Medigene Aktie zu Problemen führen. Zuletzt hatte sich der Aktienkurs der Süddeutschen von 8,10 Euro auf 9,875 Euro erholen können, verpasste aber den Sprung über eine hier liegende Widerstandsmarke und damit zurück an das vorher erreichte Erholungshoch bei 10,33 Euro Übergeordnet bleibt diese Zone für die Medigene Aktie ein wichtiger Faktor. Ein Sprung hierüber könnte nach der Baissebewegung von 19,42 Euro auf 7,20 Euro das letzte Puzzlestück für ein Trendwendeszenario sein.
Aktuell aber ist ein solches Kaufsignal einen Schritt entfernt, zumal Medigenes Aktienkurs sich in eine Seitwärtsbewegung verabschiedet hat. Nach unten wird diese von einem Unterstützungsbereich am jüngst aufgerissenen Gap bei 9,05/9,20 Euro begrenzt, nach oben durch die beiden Peaks bei 9,74/9,875 Euro. Stabile Breaks dieser Tradingspane könnten für die Biotechaktie wichtige neue Impulse bringen.
Sondereffekt belastet Medigene Zahlen für 2018
Medigene hat gestern Nachmittag vorläufige Zahlen für das Jahr 2018 vorgelegt. Das Biotechunternehmen meldet im Kerngeschäftsbereich Immuntherapien einen Umsatzanstieg von 4,9 Millionen Euro auf 6,0 Millionen Euro. Insgesamt bleiben die Süddeutschen mit einem Rückgang der Gesamterlöse von 8,9 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 7,8 Millionen Euro aber hinter den eigenen Erwartungen zurück. Dies sei „auf eine Entscheidung der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung zum Jahresabschluss 2016 zurückzuführen, in Zusammenhang mit dem Verkauf der Eligard Umsatzbeteiligungszahlungen im Jahr 2012, die zu einer Verringerung des Umsatzanteils des Nicht-Kerngeschäfts („sonstige betriebliche Erträge”) um 2,5 Millionen Euro für das Jahr 2018 führt”, teilt Medigene mit.
Einfluss auf die liquiden Mittel hat der Effekt nicht. Die Entscheidung der Prüfstelle sorgt bei Medigene „nur” für veränderte Positionen in der Bilanz. „Aufgrund der DPR-Feststellung werden rückwirkend im Konzernabschluss 2018 die sonstigen betrieblichen Erträge zum 31.12.2016 vollständig realisiert, wodurch das Eigenkapital um 10,9 Millionen Euro erhöht und die entsprechenden Verbindlichkeiten vollständig aufgelöst werden. Folglich werden für die Jahre 2017 und 2018 und darüber hinaus keine mit Eligard verbundenen sonstigen betrieblichen Erträge mehr realisiert”, melden die Süddeutschen.
Für 2018 weist das Unternehmen zudem auf EBITDA-Basis einen operativen Verlust von 16,3 Millionen Euro aus nach 14,6 Millionen Euro im Jahr 2017. Man liegt damit am oberen Ende der Prognose, erwartet wurde ein operativer Verlust zwischen 16 Millionen Euro und 18 Millionen Euro. Besser als erwartet hat sich der Barmittelverbrauch entwickelt, der von Medigene mit 10,3 Millionen Euro beziffert wird statt wie erwartet eine Summe zwischen 12 Millionen Euro und 14 Millionen Euro zu erreichen. Das Biotechunternehmen begründet dies mit niedriger als erwartet ausgefallenen Aufwendungen.