USA: ISM PMI Non-Manufacturing nur im leichten Rückwärtsgang - Nord LB Kolumne
Vor einigen Minuten sind in den USA aktuelle Zahlen zur Entwicklung des ISM PMI Non-Manufacturing veröffentlicht worden. Der immer stärker beachtete Stimmungsindikator für das Service-Segment der Wirtschaft der Vereinigten Staaten präsentiert sich im Dezember schwächer als im Vormonat. Damit war zweifellos zu rechnen gewesen. Nach den doch eher unerfreulichen Angaben zum ISM PMI Manufacturing hätte es aber durchaus schlimmer kommen können. Mit weiterhin beachtlichen 57,6 Zählern wird vom Service-PMI des ISM noch immer ein ausgeprägtes Wachstum bei den US-Dienstleistungsunternehmen angezeigt. Die Dynamik des Zuwachses an ökonomischer Aktivität hat sich zum Abschluss des Jahres 2018 aber auch in diesem Segment der Wirtschaft der USA spürbar reduziert.
Zuletzt hatte es allerdings bereits Sorgen wegen einer vielleicht schon zu euphorischen Stimmung bei den Service-Firmen in den USA gegeben. Insofern mag die aktuelle Entwicklung des Stimmungsindikators sogar positiv interpretiert werden; Übertreibungen scheinen sich dieser Sichtweise der Dinge folgend inzwischen abzubauen.
Der Blick auf die Details der heutigen Zahlen zeigt, dass sich die wichtige Unterkomponente „Business Activity“ im Dezember immerhin in Sichtweite der Marke von 60 Zählern halten konnte. Somit diagnostizieren die befragten Einkaufsmanager auch weiterhin ein signifikantes Anziehen der von ihren Firmen tatsächlich realisierten ökonomischen Aktivität.
Der Sub-Index „New Orders“, welcher grundsätzlich als leicht vorlaufenden Stimmungsindikator gilt, konnte im Berichtsmonat Dezember sogar noch etwas zulegen. Mit nun 62,7 Punkten werden sich extrem zügig füllende Order-Bücher bei den Befragungsteilnehmern signalisiert. Diese Nachricht hat uns sehr positiv überrascht. Beim ISM PMI Manufacturing hatte es an dieser Stelle viel negativere Rückmeldungen gegeben. Hier konnte sich die Auftragskomponente am aktuellen Rand nur knapp oberhalb der „magischen“ Marke von 50 Punkten halten.
Der Sub-Index „Employment“ des ISM PMI Non-Manufacturing präsentiert sich im Dezember etwas schwächer. Diese Zeitreihe notiert allerdings immerhin noch bei nicht unfreundlichen 56,3 Zählern. Damit wird weiterhin ein ziemlich starker Aufbau von Arbeitsplätzen im Dienstleistungsgewerbe der USA angezeigt.
Der Sub-Index „Prices Paid“ ist aktuell auf 57,6 Punkte zurückgegangen. Die Einkaufspreise bei den befragten Unternehmen ziehen im Dezember also offenkundig etwas weniger schnell an. Diese Nachricht überrascht nicht wirklich.
Die verbalen Rückmeldungen der Einkaufsmanager aus dem Service-Segment der US-Wirtschaft deuten weiterhin auf einen Mangel an qualifiziertem Personal hin. Zudem machen sich einige Unternehmen offenbar Sorgen bezüglich zu stark steigender Zinsen. Grundsätzlich wird von vielen Befragungsteilnehmern aber eher das weiterhin positive Wirtschaftsumfeld thematisiert.
Fazit: Der ISM PMI Non-Manufacturing zeigt sich im Dezember eher leicht rückläufig. Der wichtige Stimmungsindikator zeigt also weiterhin klar Wachstum an. Nach den Zahlen zum ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie hätte es in der Tat viel schlimmer kommen können. Positiv überrascht hat uns vor allem die Entwicklung der Auftragseingangskomponente. Diese offenbart eine fast schon erstaunliche Zuversicht in die nähere Zukunft.