KTG Energie: Von Pleite bei KTG Agrar „nicht direkt betroffen“
Der Biogas-Anlagenbetreiber KTG Energie hat am Dienstag schnell auf die Meldung über die Pleite der Muttergesellschaft KTG Agrar reagiert. „Sämtliche Biogas-Anlagen laufen auf Voll-Last und generieren unverändert langfristig gesicherte Erträge. Das Unternehmen ist substanziell profitabel und erwirtschaftet auch im laufenden Geschäftsjahr freie Cashflows“, sagt Unternehmenschef Thomas Berger.
KTG Agrar hat am Dienstag beim Amtsgericht Hamburg einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung eingereicht, siehe unsere aktuelle 4investors-News. Der Agrarkonzern ist wichtigster Lieferant für die Rohstoffe, die in den Biogasanlagen von KTG Energie genutzt werden. Die Tochtergesellschaften seien von der Insolvenz nicht betroffen, heißt es allerdings – und damit auch die Agrarbetriebe, die KTG Energie die Substrate liefern. Offen ist derzeit, ob dies auch so bleibt oder die Insolvemz der Muttergesellschaft auch die Tochterbetriebe in Probleme bringt. „Unabhängig von der Unternehmenssituation der KTG Agrar SE bestehen die Lieferbeziehungen auf Ebene der operativen Gesellschaften fort“, sagt Berger, man bemühe sich aber zusätzlich um lokale Lieferanten.
Ein Thema für KTG Energie ist zudem ein Darlehen im Volumen von 33 Millionen Euro, das man von KTG Agrar erhalten hat. „Der Kredit ist langfristig gewährt und frühestens 2021 fällig“, so das Unternehmen. Für Finanzierungsbürgschaften der KTG Agrar bemüht man sich um eine Lösung. „Das Biogasanlagen-Portfolio der KTG Energie AG ist mit rund 190 Millionen Euro in der Bilanz aktiviert und lediglich mit 100 Millionen Euro besichert. Somit bietet das bestehende Portfolio ausreichend Sicherheit, die zusätzlich gewährt werden kann“, meldet KTG Energie.
Am Nachmittag notiert die Aktie der KTG Energie bei 2,60 Euro mit 72,87 Prozent im Plus, während der Aktienkurs von KTG Agrar einbricht. Aktuelle Indikationen liegen um 0,35/0,40 Euro.