Raiffeisen: ADT, Ölpreis und Staatsanleihen im Blickpunkt
Verhandlungen über eine abgesprochene Förderungsbegrenzung von OPEC- und Nicht-OPEC Ländern hatten gestern den Ölpreis zeitweise unterstützt. Nach Bekanntgabe des gemeinsamen Vorstoßes Saudi Arabiens, Russlands, Venezuelas sowie Katars verzeichnete der Ölpreis jedoch wieder einen Rückgang. Denn einerseits wurde als Bedingung für ein solches Vorgehen die Teilnahme weiterer Ölförderländer genannt. Und andererseits soll die Produktion auf Höhe des im Jänner verzeichneten Produktionsniveaus (nahe Rekordförderung) eingefroren werden. Datenseitig stehen heute lediglich in den USA relevante Veröffentlichungen auf dem Programm. Neben Daten zum Immobilienmarkt und den Erzeugerpreisen dürften die Marktteilnehmer besonders den Industrieproduktionszahlen für den Monat Jänner Beachtung schenken. Nach drei Rückgängen in Folge rechnen wir nun mit einem soliden Plus. Am Abend gibt schließlich das Protokoll der letzten (Jänner) US Zinssitzung Aufschluss über die Stimmungslage innerhalb des FOMC.
Auf dem Primärmarkt begab Österreich gestern zwei syndizierte Anleihen mit Fälligkeit Oktober 2026 (Kupon: 0,75 %) und Februar 2047 (Kupon: 1,5 %). Dem Emissionsvolumen von insgesamt EUR 5,0 Mrd. (2026: EUR 3,5 Mrd.; 2047: EUR 1,5 Mrd.) standen Gebote in Höhe von mehr als EUR 7,1 Mrd. gegenüber. Darüber hinaus war Spanien mit sechs- und zwölfmonatigen Geldmarktpapieren aktiv und sammelte damit insgesamt EUR 5,7 Mrd. ein. Für heute hat sich Portugal mit Geldmarktpapieren (3M, 12M) angekündigt, während Deutschland eine Anleihe mit Fälligkeit Februar 2026 um EUR 5 Mrd. aufstocken will.
Aktienmärkte
Am gestrigen Handelstag verbuchten die wichtigsten US-Aktienindizes durchwegs deutliche Zugewinne und schlossen allesamt im positiven Terrain. Dabei konnten durch die Bank alle Sektoren zulegen. Unter Druck standen allerdings einige Ölwerte, nachdem es im Handelsverlauf zu einem deutlichen Rückgang der Ölpreise kam (Einfrierung der Ölproduktion auf Januar-Niveau). Zu den Gewinnern zählten hingegen Aktien von ADT Corp., einem Anbieter von Sicherheitsdiensten, die um 47,5 % zulegen konnten. Grund war die Übernahme durch die Investmentgruppe Apollo Global Management für USD 6,9 Mrd. Der japanische Aktienmarkt legte nach der zuletzt kräftigen Erholung eine Pause ein und so beendete der Nikkei 225 den Handelstag mit einem Minus von 1,3 %. Nach aktuellen Futures-Indikationen zeichnet sich an den europäischen Börsenplätzen ein Handelsbeginn auf Vortagesniveau ab.
Credit
Nach dem wir bereits zum Wochenstart rege Aktivität auf den EUR denominierten Primärmarkt beobachten konnten, hauptsächlich von Financials, setzte sich dieser positive Trend gestern weiter fort und einige Banken nützen die deutliche verbesserte Marktstimmung zu Emissionen. So platzierten die BAWAG (EUR 500 Mio., 6 Jahre, Aaa, MS+27 BP) und Helaba (EUR 1,25 Mrd., 4,5 Jahre, AAA, MS-1 BP) Covered Bonds. Während die Santander Consumer Finance (EUR 500 Mio., 3 Jahre, A3/BBB+/A-, MS-120 BP), die Societe Generale (Tranche A: EUR 1 Mrd., 2 Jahre, 3mE+35 BP, A2/A/A; Tranche B: EUR 750 Mio., 5 Jahre, MS+80 BP, A2/A/A) und die BNP Paribas (EUR 1 Mrd., 10 Jahre, A1/A+/A+, MS+105 BP) Senior Anleihen vermarkteten.
Zentraleuropa / Osteuropa
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- HU: IWF rät zu Zinssenkungen im Falle von Konjunktur-/Inflationsschwäche
- PL: Voraussichtliche Verlangsamung des Wachstums der Industrieproduktion im Januar
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