Sartorius: Gewinnwarnung für 2023 - Aktie unter Druck
Sartorius erwartet schwächer als bisher prognostizierte Zahlen für das Jahr 2023. In einer aktuellen Gewinnwarnung senkt der Pharma- und Laborzulieferer aus Göttingen seine Prognose für die EBITDA-Marge von 30 Prozent auf 28 Prozent. Der Rückgang gegenüber den 33,8 Prozent aus dem Jahr 2022 fällt damit stärker als erwartet aus. Das gilt auch für den Umsatz von Sartorius, der nunmehr um 17 Prozent gegenüber 2022 fallen soll. Bisher ging die Gesellschaft von einem Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich aus.
„Für das Jahr 2024 erwartet die Unternehmensleitung profitables Wachstum; eine quantitative Prognose wird mit Vorlage der Gesamtjahreszahlen 2023 im kommenden Januar gegeben. Die Mittelfristziele werden aktuell überprüft und eine Aktualisierung wird ebenfalls im Januar 2024 kommuniziert”, so das Unternehmen weiter.
Kurs der Vorzugsaktie von Sartorius bricht ein
Die TecDAX-notierte Vorzugsaktie von Sartorius (WKN: 716563, ISIN: DE0007165631, Chart, News) verliert im XETRA-Handel aktuell mehr als 12 Prozent an Wert auf 28,250 Euro, das bisherige Tagestief liegt bei 278,40 Euro. Dass man den „grundsätzlich positiven mittel- und langfristigen Marktausblick” bestätigt und sich „unverändert in einer starken Wettbewerbsposition” sieht, stoppt den Kurseinbruch nicht.
Vorläufige Neunonatszahlen von Sartorius zeigen einen Umsatzrückgang von 3,11 Milliarden Euro auf 2,55 Milliarden Euro. Das EBITDA ist operativ von 1,05 Milliarden Euro auf 0,73 Milliarden Euro gefallen. Belastungen für das Ergebnis kamen aufgrund von Volumen- und Produktmixeffekten zustande, so Sartorius. Die Marge ist von 33,8 Prozent auf rund 29 Prozent gefallen.
Man verzeichne in der Sparte Lab Products & Services „seit dem dritten Quartal verstärkte Kaufzurückhaltung von Kunden aus der Pharmabranche vor allem aus China und den USA”, meldet das Göttinger Unternehmen. Im Bereich Bioprocess Solutions belastete „der nach Pandemieende länger als erwartet andauernde Lagerbestandsabbau, relativ niedrige Produktionsniveaus bei einigen Kunden, das entfallende Russlandgeschäft sowie eine insgesamt gedämpfte Investitionstätigkeit von Kunden vor allem in China und den USA”.