Eusolag kann Anleihe-Zinsen nicht überweisen
Eusolag hat große Probleme bei der Überweisung von Zinsen für eine Anleihe. Investoren einer bis 2027 laufenden Anleihe hätten ihre Zinsen am 29. März erhalten sollen. Daraus wurde bis jetzt aber nichts. Zwar liegt das notwendige Geld auf dem Konto einer Hauptzahlstellen-Bank, aber es ist bisher nicht freigegeben.
Grund ist, so Eusolag, „eine technischer Frage in Verbindung mit einer am 28.03.2023 ausgebliebenen EUSOLAG Zins-Absetzungserklärung von zwei Banken, welche zum Zeitpunkt nicht Zins-Coupon-berechtigt waren und in der Höhe von EUR 14.830.000 (für 14.830 EUSOLAG Bonds) vorliegen.“ Weitere Erklärungen dazu gibt Eusolag nicht ab.
Man will die Situation zeitnah bereinigen, glaubt aber offenbar nicht an einen kurzfristigen Erfolg. Daher will Eusolag die Anleihebedingungen verändern. Demnach soll sich der erste Zinszahlungstag um bis zu drei Monate verschieben.
Darüber müssen letztlich die Investoren abstimmen. Es wird daher, wie in solchen Fällen, üblich, eine Abstimmung ohne Versammlung geben. Wann diese erfolgt, ist noch nicht klar. Das Quorum liegt bei dieser ersten Abstimmung bei 50 Prozent und wird meist nicht erreicht. Danach würde eine zweite Abstimmung notwendig, bei der es ein Quorum von 25 Prozent gibt.
Die betroffene Anleihe hat ein Maximalvolumen von 125 Millionen Euro. Das Papier wird jährlich mit 6,25 Prozent verzinst. Aktuell notiert die Anleihe bei 72,0 Prozent.