Klimaneutralität: Investitionen steigen bis 2030 auf 4,5% der weltweiten Wirtschaftsleistung - Commerzbank
Klimaneutralität: Investitionen steigen bis 2030 auf 4,5% der weltweiten Wirtschaftsleistung - Commerzbank
Um das Ziel Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, müssen weltweit hohe Investitionen in grüne Erzeugungskapazitäten, den Ausbau der Energienetze und die sonstige Infrastruktur (Speicher, Ladestationen etc.) getätigt werden. Auch in der Industrie, im Transportwesen und im Gebäudesektor steigt der Kapitalbedarf deutlich, dabei kommen unterschiedlichste Technologien zum Einsatz. Die Internationale Energie Agentur (IEA) schätzt, dass sich der Anteil der klimabezogenen Investitionen bis 2030 von aktuell 2,5% auf insgesamt 4,5% der Wirtschaftsleistung erhöhen wird und dann bis 2050 wieder auf das heutige Niveau zurückgeht.
Anleihen
Japan: Arbeitslosenquote (Mai), 01:30 Uhr
Deutschland: Verbraucherpreise (Juni), 14:00 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen (Juni), 16:00 Uhr
Die Woche begann am Rentenmarkt mit Kursgewinnen. Seit einer Woche handeln zehnjährige Bundesanleihen in der engen Renditespanne von minus 0,15% bis minus 0,20%. Interessant war die gestrige Rede von EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann, der im EZB-Rat zur Minderheit der „Falken” gehört. Weidmann warnte davor, dass Pandemiekaufprogram „PEPP” als Teil der normalen Geldpolitik zu betrachten. Die Europäische Zentralbank werde wegen des mittelfristigen Inflationsausblicks eine lockere Geldpolitik beibehalten. Allerdings müsse man diese allgemeine Ausrichtung von den Krisenmaßnahmen, dazu zähle er unter anderem das Pandemie-Notfallankaufprogramm „PEPP”, unterscheiden. Damit widersprach er EZB-Direktor Fabio Panetta, der generell die „unkonventionelle Flexibilität” beim Wertpapierkauf beibehalten möchte. Zur Erklärung: Die EZB hat sich im Rahmen des PEPP im Hinblick auf die Art der gekauften Anleihen, der gekauften Menge und der Herkunft der Anleihen eine gewisse Flexibilität offen gehalten. Auf dem Höhepunkt des CoronaSchocks kaufte sie verstärkt Staatsanleihen südeuropäischer Länder, deren Wirtschaft besonders hart getroffen war und deren Anleihezinsen sie damit gezielt senkte. Sie überschritt dabei die Grenzen, die ihr normalerweise durch die Anteile der Länder am eingezahlten EZB-Eigenkapital gesetzt sind. Beim klassischen APP-Programm unterliegt die EZB strengeren Regeln. Panettas Vorschlag läuft darauf hinaus, die APPRegeln den flexibleren des PEPP anzupassen. Weidmann sieht nun aufgrund der Impffortschritte eine deutliche Erholung der Euroraumwirtschaft. „Dies hat Implikationen für das PEPP, denn das Programm ist klar an die Pandemie gebunden und muss beendet werden, sobald die Notsituation überwunden ist.”
Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine
Die europäischen Aktienmärkte verspürten gestern in sommerlicher Hitze wenig Neigung zum Klettern. Der DAX bröckelte um 0,3% ab. Im Stoxx 600 (-0,6%) und im Euro Stoxx 50 (-0,8%) lagen die Verluste etwas höher. Kräftig abwärts ging es in Spanien (-2%), wogegen die Schweiz (+0,1%) auch schon indextechnisch als Gewinner vom Platz ging. Das Sektorenbild zeigte mit Energie (-2,4%), Finanzen (-1,4%) und Zyklischer Konsum (-1,3%) klare Verlierer. Gesundheit (+0,6%) und IT (+0,4%) legten zu. Bei den Einzelwerten legten im DAX Delivery Hero (+1,8%) und Linde (+1,4%) am stärksten zu. Neben HeidelCement (-3,5%) zählten im DAX mit MTU (-2,5%) und im MDAX Fraport (-4,5%), Lufthansa (-3,6%) und Airbus (-2,7%) Luftverkehrstitel wegen zunehmender Sorgen aufgrund der sich ausbreitenden Delta-Variante zu den Hauptverlierern. Im Euro Stoxx 50 gesellte sich noch Safran (-4,5%) dazu. In den USA setzte sich die zuletzt zu beobachtende Umschichtung von sogenannten „Value“-Titeln in Technologieunternehmen fort. Die Indexebene (Dow Jones (-0,4%) und S&P 500 (+0,2%)) zeigt dies noch nicht an. Allerdings markierte die Nasdaq (+1%) ein klares neues Hoch. Bester Sektor war IT (+1,1%). Dagegen gaben Ölwerte mit dem schwächeren Ölpreis 3,3% nach. Klassische Value Vertreter wie Finanzen (-0,8%) und Industrie (-0,5%) verloren ebenfalls. Noch stärker zeigte sich dies auf Einzelwertebene: Im Dow lagen Intel (+2,8%), Microsoft (+1,4%) und Apple (+1,3%) an der Spitze. Dagegen gaben Boeing und Chevron über 3% ab. Facebook (+4,1%) profitierten von der Abweisung einer Kartellrechtlichen Klage und rückten erstmals in den erlesenen Klub der Billionäre vor. In Asien melden heute Japan und die chinesischen Märkte Rückgänge um 1%. Beim Kospi sind die Verluste geringer. Auch Europas Börsen dürften etwas unter Vortag eröffnen.