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Commerzbank: Preisverfall bei Eisenerz und Kohle hält an – Rohstoffkonzerne unter Druck

24.03.2015 09:00 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bei den Rohstoffen stehen neben den Ölpreisen vor allem die Preise für die sogenannten Massengüter (Bulk Commodities) Eisenerz und Kohle unter Druck. Die Ursache ist wie bei Öl vor allem auf der Angebotsseite zu suchen, während die Nachfrage angesichts des mäßigen globalen Wachstums zwar gedämpft, aber dennoch leicht steigend verläuft. So wird zwar bei Eisenerz vor allem auch teure chinesische Produktion aus dem Markt gedrängt, aber dafür wird in Australien und Brasilien noch neue, günstige Produktion ausgebaut. Immer stärker konzentriert sich das gesamte Eisenerzangebot auf 4 Unternehmen: Rio Tinto, Vale, BHP und Fortescue, die aber ähnliche Kostenstrukturen haben, was für nachhaltig niedrige Preise spricht.

Zinsen und Anleihen

Angesichts fehlender Konjunkturdaten hatten die Finanzmärkte gestern Gelegenheit, sich auf die Verhandlungen zwischen der neuen griechischen Regierung und den „Institutionen“ – wie die Troika jetzt genannt wird – zu fokussieren. Zum einen trafen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und der griechische Regierungschef Alexis Tsipras in Berlin. Die Erwartungen an die Konsultationen waren niedrig. Das Gespräch brachte zwar keine greifbaren Ergebnisse, dürfte aber die Situation entkrampft haben. Aus ökonomischer Sicht erscheint es sinnvoll, die beschlossenen Reformen umzusetzen und zu ergänzen. Zugleich könnte die EU Griechenland bei den Einsparungszielen entgegenkommen. Vor dem Gespräch hat Tsirpas in einem Brief gefordert, die Kanzlerin möge auf die EZB einwirken, damit diese z.B. wieder griechische Staatsanleihen als Pfand für die Refinanzierung der Banken anerkennt. Mit diesem Wunsch dürfte er auf taube Ohren gestoßen sein, denn die Unabhängigkeit der EZB wird die Bundeskanzlerin respektieren. Zum anderen nutzte EZB-Chef Mario Draghi die Gelegenheit vor dem EU-Parlament, die Politik der Notenbank, insbesondere das Anleihekaufprogramm, zu erläutern. Draghi zeigte sich optimistisch, dass die geldpolitischen Maßnahmen die bereits sichtbaren Erholungstendenzen spürbar unterstützen werden. Sichtbar wäre dies z.B. an den steigenden Inflationserwartungen. Die Verbraucher scheinen ihm Recht zu geben. Die Verbraucherstimmung in der Eurozone ist derzeit so gut, wie seit 2007 nicht mehr.

Aktien

Während die asiatischen Aktienmärkte zum Wochenauftakt in der Breite weiter zulegen konnten, sorgte der anhaltend stärkere Euro an den europäischen Börsen für Gewinnmitnahmen. In diesem Umfeld standen vor allem exportorientierte Unternehmen unter Kursdruck. Im deutschen Handel waren es vor allem die Automobilproduzenten und -zulieferer, die überdurchschnittliche Verluste erlitten. So standen mit VW Vz. (-3,7%), Continental (-3,2%), Daimler (-3,1%) und BMW (-2,6%) ausschließlich Titel aus diesem Sektor am Ende der Kursliste. Positiv konnten sich vor allem die Aktien der Deutschen Bank (+0,7%) präsentieren. Hier sorgten Gerüchte über eine Aufspaltung des Geldinstituts für besonders großes Medieninteresse. Auch im Leitindex des Euroraums, dem EUROSTOXX 50, zeigte das Börsenbarometer trotz einer Erholung in Griechenland abwärts. Schwächster Sektor war auch hier mit klarem Abstand das Automobilsegment (-2,8%), während lediglich Grundstoffe (+0,5%) und Medien (+0,4%) leicht zulegen konnten. Stärkste Einzeltitel waren die Aktien von Vivendi (+3,3%). Der Medienkonzern hatte zwar der Abspaltung des Musikverlags Universal Music Group eine Absage erteilt, will aber über eine höhere Dividende nachdenken. An der Wall Street hatten sich die Kurse erst im Schlusshandel etwas abgeschwächt. Wesentliche Nachrichten gab es vor allem aus dem Gesundheitsbereich. So war Pfizer (+2,3%) nach der Mitteilung, zusammen mit Eli Lilly eine in der Spätphase befindliche Studie eines Wirkstoffs wieder aufzunehmen, der deutlich stärkste Einzeltitel. Schwächste Einzelbranche war die Industrie (-0,8%). In Asien tendieren die Indizes heute Morgen uneinheitlich. Obwohl der HCBC Flash PMI für den März deutlich schwächer als erwartet ausfiel, hielten sich die chinesischen Indizes in Erwartung konjunkturstützender Maßnahmen im positiven Bereich.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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