Vestas: Tal der Tränen ist durchschritten

Bei Vestas sinkt der Umsatz im dritten Quartal um 29 Prozent auf 3,91 Milliarden Euro. Der Konsens stand bei 4,54 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT steht bei -127 Millionen Euro, der Markt ging von -40 Millionen Euro aus. Die Inflation aber auch Projektverzögerungen, Schwierigkeiten bei den Lieferketten und der Logistik sowie Garantiefälle belasten das Ergebnis von Vestas.

Auch der Auftragseingang verfehlt mit 1,9 GW den Konsens von 2,5 GW. Hier fehlen Offshore-Orders, die fast ganz ausgeblieben sind. Andererseits kann Vestas seine Preiserhöhungen am Markt durchsetzen. So steigt der Verkaufspreis je MW im Schnitt um 32 Prozent auf 1,07 Millionen Euro.

Die Analysten der DZ Bank belassen es bei der Kaufempfehlung für die Aktien von Vestas (WKN: 913769, ISIN: DK0010268606, Chart, News). Das Kursziel wird in der aktuellen Analyse von 225,00 DKK auf 190,00 DKK zurückgenommen.

Mit den Zahlen publiziert Vestas eine neue Prognose. So soll es 2022 einen Umsatz von 14,5 Milliarden Euro bis 15,5 Milliarden Euro (alt: 14,5 Milliarden Euro bis 16,0 Milliarden Euro) geben. Der Konsens sieht den Umsatz bei 14,95 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge soll -5 Prozent betragen. Zuvor ging man von -5 Prozent bis 0 Prozent aus. Hier beläuft sich der Konsens auf -6,9 Prozent.

Die Experten erwarten nach diesen Aussagen für 2022 einen Verlust je Aktie von 0,89 Euro (alt: -0,34 Euro). 2023 soll es einen Gewinn je Papier von 0,40 Euro (alt: 0,65 Euro) geben.

Aus Sicht der Analysten ist der Tiefpunkt bei Vestas damit durchschritten. Die Preiserhöhungen werden langsam Wirkung zeigen. Aufgrund der Energiewende gibt es bei Vestas zudem enorme Wachstumschancen.

Die Aktien von Vestas gewinnen 2,8 Prozent auf 20,985 Euro. In Kopenhagen steigt der Titel um 3,4 Prozent auf 155,12 DKK an.