Vestas: Enttäuschung zum Jahresauftakt
Im ersten Quartal legt der Umsatz bei Vestas um 27 Prozent auf 2,485 Milliarden Euro zu. Das bereinigte EBIT steht bei -329 Millionen Euro, der Konsens hatte ein Minus von 89 Millionen Euro erwartet. Die Zahl gilt somit als Enttäuschung. Die Gründe für das höhere Minus sind vielfältig. Sie reichen von der Inflation und der Lieferkettenproblematik bis hin zu Abschreibungen und Garantiefällen. Auf Russland entfallen dabei Abschreibungen von mehr als 400 Millionen Euro. Positiv sehen muss man den Auftragseingang, der bei 2,95 GW liegt. Hier ging der Markt von 2,38 GW aus.
Nach den Zahlen reduziert Vestas die Jahresprognose. Erwartet wird ein Umsatz von 14,5 Milliarden Euro bis 16,0 Milliarden Euro. Zuvor lag die Prognose bei 15,0 Milliarden Euro bis 16,5 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge wird bei -5 Prozent bis 0 Prozent gesehen. Bisher sprachen die Dänen von 0 Prozent bis 4 Prozent.
Europa will sich unabhängiger von der russischen Energie machen. Das dürfte Vestas und anderen Unternehmen aus dem Bereich der grünen Energien neue Geschäfte ermöglichen. Man ist gut positioniert und sollte daher vom Boom in der Windbranche profitieren können. Unklar ist aber, wie und wann sich die Rohstoffpreise wieder nach unten bewegen.
Die Analysten der DZ Bank bleiben bei der Halteempfehlung für die Aktien von Vestas. Das Kursziel sehen sie weiter bei 175,00 DKK.
Man rät Investoren derzeit eher abzuwarten. Zunächst hätte man gerne mehr Klarheit, wie es bei der Inflation und dem Margendruck weitergeht.
Die Aktien von Vestas (WKN: 913769, ISIN: DK0010268606, Chart, News) geben in Kopenhagen 5,4 Prozent auf 172,88 DKK nach.