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Schwergewichte legen Quartalszahlen vor - Börse München

07.02.2022 10:03 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Börse München, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Starke Schwankungen: Die deutschen Aktienmärkte haben sich in der vergangenen Woche erneut sehr volatil präsentiert. Nach einem deutlich festeren Start ging es in der zweiten Wochenhälfte merklich bergab, wobei die Ausschläge der einzelnen Indizes unterschiedlich ausfielen. Für den anfänglichen Schwung sorgten unter anderem Marktteilnehmer, die nach den spürbaren Kursrücksetzern der Vorwoche günstige Einstiegsmöglichkeiten sahen. Als Stimmungskiller erwiesen sich dagegen hohe Preisdaten aus der Eurozone, die Spekulation, dass die Europäische Zentralbank (EZB) doch bereits in diesem Jahr mit einer Zinswende auf die Inflation reagieren könnte, sowie mit Enttäuschung aufgenommene Unternehmensdaten, wobei hier insbesondere der Facebook-Mutterkonzern Meta zu nennen war. Dessen als schwach angesehene Zahlen ließen im Verbund mit wieder steigenden Zinssorgen auch Technologieaktien insgesamt abrutschen, nachdem sich diese in der ersten Hälfte der Woche kräftig von vorausgegangenen Verlusten erholen konnten.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) verlor im Wochenvergleich 1,4 Prozent auf 15.099,56 Punkte. Damit zeigte sich der Leitindex schwächer als andere deutsche oder internationale Indizes. Der MDax beispielsweise beendete die vergangene Woche im Vergleich zur Vorwoche fast unverändert bei 33.080,56 Zählern (+0,02 Prozent). Der TecDax gab 0,1 Prozent ab auf 3.407,26 Punkte. Der m:access All-Share sank um 0,8 Prozent auf 2.766,43 Zähler.

Zu dem vergleichsweise hohen Wochenminus des Dax trugen spürbare Verluste bei den Automobilwerten bei, die unter der Sorge litten, die Inflations- und Zinsspirale könne negative Auswirkungen auf die Konjunkturentwicklung haben. Daimler büßten auf Wochensicht 1,5 Prozent ein, BMW 2,9 Prozent, Volkswagen 3,2 Prozent und die Porsche Holding sogar 5,7 Prozent. Dagegen sprangen die Titel der Deutschen Bank um 15,5 Prozent nach oben, der Kurs erreichte sein höchstes Niveau seit 2018. Der Bankensektor gilt als möglicher Profiteur einer Zinswende.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche deutlich nachgegeben. Gestiegen Zinserwartungen in der Eurozone sowie in den USA brachten die Notierungen der Bundespapiere unter Druck. Hierzu hatten hohe Inflationszahlen aus der Eurozone, das Ergebnis der Ratssitzung der EZB, die Zinserhöhung der Bank of England sowie überraschend starke US-Arbeitsmarktdaten beigetragen. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe kletterte im Wochenvergleich von -0,05 auf 0,20 Prozent und markierte dabei ihren höchsten Stand seit rund drei Jahren. Die Umlaufrendite erhöhte sich von -0,18 auf 0,04 Prozent.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche wie schon in der Vorwoche Gewinne verzeichnet. Zu Ende der Handelswoche überwog die Erleichterung über gute Zahlen von Amazon die Sorgen vor rascheren Zinsanhebungen. Letztere waren durch gut ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten größer geworden. Der Dow-Jones-Index legte im Wochenvergleich um 1,0 Prozent auf 35.089,74 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500-Index stieg um 1,5 Prozent auf 4.500,53 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index gewann 1,7 Prozent auf 14.694,35 Punkte.

Ausblick

Die aktuelle Woche an den deutschen Aktienbörsen könnte ähnlich wie die beiden vorangegangenen von Schwankungen und einer hohen Nervosität der Anleger geprägt sein. Hoffnungen, nach der Ratssitzung der EZB würde mehr Klarheit über die weitere Geldpolitik herrschen, erfüllten sich nicht. Stattdessen sind die Ängste vor Zinsanhebungen gestiegen, nachdem auch EZB-Chefin Christine Lagarde solche in der vergangenen Woche für dieses Jahr nicht mehr ausgeschlossen hatte. Zusätzlich befeuerten weniger stark als erwartet zurückgegangene Teuerungsraten aus der Eurozone und starke US-Arbeitsmarktzahlen die Sorgen. Insofern bleiben die Themen Geldpolitik und Zinswende den Märkten auch weiterhin als dominante Einflussfaktoren erhalten. Die in dieser Woche anstehenden Inflationszahlen aus den USA dürften hierzu Argumente für die eine oder andere Seite liefern, wobei viele Beobachter befürchten, dass die Sorgen vor einer rascheren Straffung der US-Geldpolitik neue Nahrung bekommen.

Davon abgesehen dürften sich die Impulse durch Konjunkturdaten in Grenzen halten, nur sehr wenige potenziell marktbewegende Veröffentlichungen stehen in den nächsten Tagen an. Zu diesen zählt neben dem US-Verbrauchervertrauen der Caixin-Dienstleistungsindex aus China, das Land steigt nach den Neujahrs-Feierlichkeiten wieder in das Börsen-Geschehen ein.

Eine wichtigere Rolle als die Wirtschaftszahlen dürfte der Fortgang der Berichtssaison spielen. Aus den USA legen unter den Schwergewichten unter anderem die dem defensiveren Bereich zuzurechnenden Unternehmen Coca-Cola und Pfizer Ergebnisse und Prognosen vor. Auch hierzulande kommt die Saison ins Laufen, so berichten aus dem Dax beispielsweise Delivery Hero, Linde, Qiagen und Siemens. Von den Unternehmen aus der zweiten und dritten Börsenreihe legen unter anderem Ceconomy, ThyssenKrupp und TUI Zahlen vor.

Die Corona-Pandemie dürfte wie zuletzt kaum mehr eine Rolle an den Börsen spielen, mehr Einfluss könnte dagegen je nach Nachrichtenlage die Situation in der Ukraine bekommen.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 07.01.: Industrieproduktion in Deutschland; Caixin Dienstleistungsindex (China)
Dienstag, 08.02.: Handelsbilanz der USA
Mittwoch, 09.02.: Handelsbilanz Deutschlands
Donnerstag, 10.02.: Verbraucherpreise in den USA
Freitag, 11.02.: Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA)

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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