Pfizers COVID-19 Pille Paxlovid lässt Aktien von BioNTech, Moderna & Co. stürzen
Wieder mal tendieren die Aktienkurse der COVID-19 Impfstoffentwickler schwach. In der US-Vorbörse liegt die Moderna Aktie nach dem deutlichen Kurssturz gestern - man hatte schwache Zahlen publiziert - aktuell knapp 9 Prozent im Minus bei 258,85 Dollar. BioNTechs Aktienkurs verliert 8 Prozent auf 252 Dollar, Novavax ist mit 9,7 Prozent Kursverlust auf 162 Dollar dabei. Aktuell sind die Indikationen aber aufgrund der frühen Stunde in den USA noch von begrenzter Aussagekraft. Ausnahme ist Ocugen, die mehr als 8 Prozent zulegt, nachdem die Gesellschaft einen Zulassungsantrag bei der FDA gestellt hat. An der Euronext Paris liegt Valnevas Aktienkurs mit mehr als 6 Prozent im Minus bei 18,73 Euro.
Auslöser der Schwäche sind Nachrichten des US-Pharmakonzerns Pfizer zu seiner „COVID-19 Pille” Paxlovid. Das oral verabreichte Medikament hat gute klinische Studiendaten der Phase 2/3 in der Gruppe der nicht hospitalisierten Hochrisiko-Erwachsenen erzielt. „In der gesamten Studienpopulation wurden bis zum 28. Tag keine Todesfälle bei Patienten gemeldet, die Paxlovid erhielten, im Vergleich zu 10 Todesfällen bei Patienten, die Placebo erhielten”, meldet Pfizer - Partner von BioNTech beim COVID-19 Impfstoff Comirnaty. So sei das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todesfalls bei nicht hospitalisierten Hochrisiko-Erwachsenen mit COVID-19 im Vergleich zu Placebo um 89 Prozent gesenkt worden.
Bei den Daten handelt es sich um Zwischenergebnisse, die auf den Daten von 1.219 Patienten basieren. Insgesamt sollten bis zu 3.000 Personen an der Studie teilnehmen, aktuell sei die ekrutierung zu rund 70 Prozent erfolgt, meldet Pfizer.
Der US-Pharmariese will bei der FDA dennoch bereits jetzt die Notfallzulassung für Paxlovid beantragen. „Auf Empfehlung eines unabhängigen Datenüberwachungskomitees und in Absprache mit der US-Arzneimittelbehörde wird Pfizer aufgrund der überwältigenden Wirksamkeit dieser Ergebnisse die weitere Aufnahme in die Studie einstellen und plant, die Daten als Teil der laufenden Einreichung bei der US-Arzneimittelbehörde für die Notfallzulassung so bald wie möglich einzureichen”, heißt es aus dem Pharmakonzern.
„Die heutige Nachricht ist ein echter Wendepunkt” im Kampf gegen die Pandemie und ihre Auswirkungen, sagt Pfizer-Chef Alfred Bourla. „Diese Daten deuten darauf hin, dass unser oraler antiviraler Kandidat, sofern er von den Behörden zugelassen wird, das Potenzial hat, das Leben von Patienten zu retten, den Schweregrad von COVID-19-Infektionen zu verringern und bis zu neun von zehn Krankenhausaufenthalten zu vermeiden”, so der Manager. Paxlovid wäre das erste speziell für COVID-19 entwickelte Medikament, das eine Zulassung erhält.