Am Morgen: DAX, Ströer, Zooplus, Swiss Life und Konjunkturdaten im Blickpunkt - Nord LB Kolumne

Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland ist in Q2 v.a. dank der Lockerungen der Corona-Beschränkungen angestiegen. Der Frühjahrsaufschwung sorgte – nach vorläufigen Berechnungen – saisonbereinigt für ein Plus von 0,2% oder 75.000 Personen auf rund 44,7 Mio. Beschäftigte. Trotz des Anstiegs blieb das Beschäftigungsniveau aber deutlich unter dem Vorkrisenwert: Von April bis Juni waren 1,2% oder 564.000 Personen weniger erwerbstätig als Ende 2019.

Die Wirtschaft in der Euro-Zone ist in Q2 auch nach endgültigen Zahlen deutlich gewachsen. Das BIP stieg um 2,0% zum Vorquartal, teilte Eurostat mit. Gegenüber dem Vorjahresquartal verbesserte sich die Wirtschaftsleistung um revidiert 13,6%.

Das Geschäft im US-Einzelhandel ist im Juli nach vorläufigen Zahlen überraschend schwach verlaufen. Die Einnahmen schrumpften um 1,1% (ohne Autos: -0,4%) zum Vormonat. Die Zahlen sind eine negative Überraschung. Daran kann auch die leichte Aufwärtsrevision der Juni-Daten (+0,7%) wenig ändern.

Die US-Industrie hat ihre Produktion im Juli mit +1,4% gegenüber dem Vormonat überraschend stark ausgeweitet. Ökonomen waren hier lediglich von +0,5% ausgegangen. Die gesamte Produktion, also inklusive Versorger und Bergbau, verbesserte sich um 0,9% und damit ebenfalls deutlicher als erwartet.

Rentenmarkt
Deutsche Bundesanleihen haben am Dienstag zunächst Gewinne erzielen können, die nach starken US-Produktionszahlen aber wieder aufgezehrt wurden. Nach einem guten Start gaben US-Staatsanleihen ihre Gewinne im Verlauf wieder ab.

Aktienmarkt
Während die Standardindizes am Berichtstag per Saldo nur wenig Veränderung zeigten, ging es für Tech-Werte deutlicher nach oben. US-Konjunkturdaten fielen gemischt aus und konnten damit dem deutschen Aktienmarkt keine klare Richtung geben. Den 2. Tag in Folge ging es für Autowerte gen Süden. DAX -0,02%, MDAX +0,03%, TecDAX +0,88%.

Steigende Corona-Infektionszahlen und unerwartet schwache US-Einzelhandelsdaten belasteten die Wall Street. Dow Jones -0,79%, S&P-500 -0,71%, Nasdaq-Comp. -0,93%. • Trotz guter Q2-Ergebnisse fanden Anleger auch Schwachpunkte bei den Zahlen von Home Depot (-4,27%). So bemängelten sie, dass keine Prognose für das Gesamtjahr abgegeben wurde. Nikkei-225 freundlicher bei akt. 27.630 Punkten (+0,75%).

Unternehmen
Die Werbefirma Ströer hat ein starkes zweites Quartal hingelegt und damit die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise hinter sich gelassen. Der Umsatz legte um 42% (organisch +41,6%) auf 374 Mio. EUR zu, der bereinigte operative Ertrag (EBITDA) stieg überproportional auf 107 (55) Mio. EUR. Vor allem das Geschäft mit der Außenwerbung habe sich sehr rasch erholt und liege zur Jahresmitte wieder auf dem Vor-Corona-Niveau, sagte Co-CEO Schmalzl. Für Q3 rechnet er mit einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 15 bis 20%.

Zooplus profitierte im 1. Halbjahr vom Haustierboom in der Corona-Krise. Der Umsatz kletterte um 16% auf 1,002 Mrd. EUR, der Betriebsgewinn (EBITDA) legte um 13% auf 42,2 Mio. EUR zu. "Die erste Jahreshälfte hat gezeigt, dass die Zahl an Haustieren weiter steigt und der Umstieg auf den Online-Channel in allen wichtigen europäischen Märkten an Fahrt gewinnt", sagte Vorstandschef Patt. Er zeigte sich zuversichtlich, dass Zooplus das mittlere bis obere Ende der Prognose für das Gesamtjahr (Erlöse zwischen 2,04 und 2,14 Mrd. EUR und EBITDA zwischen 40 und 80 Mio. EUR) erreichen wird.

Der Schweizer Versicherer Swiss Life hat im 1. Halbjahr den Betriebsgewinn um 13% auf 889 Mio. CHF gesteigert, der Reingewinn legte um 15% auf 618 Mio. CHF zu. Die Prämieneinnahmen schrumpften währungsbereinigt um 7% auf 10,9 Mrd. CHF. Das lukrative Vermögensverwaltungs- und Dienstleistungsgeschäft baute die Swiss Life dagegen mit einem Neugeld-Zufluss von 4,6 Mrd. CHF weiter aus.

Devisen
Der Euro litt unter den unerwartet starken Daten zur USIndustrieproduktion und verzeichnet Verluste.

Öl / Gold
Die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung der Corona-Delta-Variante hat die Ölpreise den 4. Tag in Folge sinken lassen. Gold präsentierte sich nach mehreren freundlichen Tagen mit leichten Verlusten.

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