Am Morgen: Covestro, Deutsche Bank, SAP, Hella, JP Morgan und Goldman Sachs im Fokus - Nord LB Kolumne
Die Industrieproduktion in der Euro-Zone war im Februar rückläufig. Die Betriebe drosselten die Produktion um 1,0% gegenüber dem Vormonat. Auf Jahressicht lag die Industrieproduktion im Februar noch um 1,6% unter dem Niveau des Vorjahres.
Rentenmarkt
Nach einem weitgehend ruhigen Handelsverlauf ging es für deutsche Staatsanleihen zum Ende des Tages doch noch etwas abwärts. Hintergrund waren gestiegene US-Einfuhrpreise, die die Renditen in den USA zunächst anziehen ließen. US-Treasuries haben sich am Mittwoch letztlich kaum verändert. Weder neue Konjunkturdaten noch die Aussagen der Fed im „Beige Book“ führten zu nachhaltigen Kursbewegungen.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt gab es zur Wochenmitte per Saldo nur marginale Bewegungen bei den Indizes. DAX -0,17%, MDAX +0,13%, TecDAX +-0,12%. Deutsche Bank profitierten von sehr ansprechenden Quartalszahlen der US-Konkurrenz und gewannen 1,32%. Für SAP ging es nach Eckzahlen zum Geschäft in Q1 um 1,11% nach oben.
Trotz eines positiven Statements zur US-Wirtschaft durch die Fed in ihrem „Beige Book“ und ansprechenden Quartalszahlen der Großbanken fanden die US-Börsen keine klare Richtung. Dow Jones +0,16%, S&P-500 -0,41%, Nasdaq-Comp. -0,99%. Die Quartalsberichte der Banken wurden unterschiedlich aufgenommen. Während Goldman Sachs (+2,34%) an die Dow-Spitze kletterten, ging es für JP Morgan um 1,87% nach unten. Nikkei 225 mit 29.642 Punkten aktuell marginal freundlicher.
Unternehmen
Vor dem Hintergrund eines besser als erwarteten Geschäftsverlaufs erhöht Covestro die Ergebnisprognose für das laufende Jahr: Der Betriebsgewinn (EBITDA) soll nun zwischen 2,2 und 2,7 (bisher: 1,7 und 2,2) Mrd. EUR liegen. Die erhöhte Prognose basiere auf einem vorläufigen EBITDA für Q1 von 743 Mio. EUR und einem erwarteten EBITDA für Q2 zwischen 730 u. 870 Mio. EUR. Vor allem besser als erwartet ausgefallene Produktpreise und - margen bei Kunststoffen sowie bei Chemikalien für Wärmedämmung, Schaumstoffe und Polster machen die Anhebung möglich, hieß es vom Unternehmen.
SAP ist gut in das neue Jahr gestartet und hebt die untere Spanne des Ausblicks für das Gesamtjahr marginal an. Die währungsbereinigten Erlöse legten in Q1 nach vorläufigen Zahlen um 2% auf 6,35 Mrd. EUR zu. Zum Umsatzplus beigetragen haben ein deutliches Wachstum beim Cloud-Neugeschäft sowie höhere Softwarelizenzerlöse. Das Betriebsergebnis (währungsbereinigt) erhöhte sich um 24% auf 1,74 Mrd. EUR.
Hella hat in den ersten neun Monaten des Bilanzjahres 2020/21 das Umsatzminus trotz Corona-Krise in engsten Grenzen halten können. So sanken die Erlöse um 0,3% auf 4,7 Mrd. EUR. Dank weiterer Kosteneinsparungen konnte das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) um 10,1% auf 373 Mio. EUR verbessert werden. Das berichtete EBIT stagnierte bei 312 Mio. EUR. Firmenchef Breidenbach bekräftigte die Jahresziele eines Umsatzes am oberen Rand der Bandbreite von 6,1 bis 6,6 Mrd. EUR und einer EBIT-Marge in der oberen Hälfte der Spanne von 6,0 bis 8,0%.
JP Morgan hat in Q1 einen Gewinnsprung verzeichnet und dabei von einem starken Handelsgeschäft profitiert. Zudem löste die US-Bank Reserven in Höhe von 5,2 Mrd. US-$ auf, nachdem sie in Q1 2020 wegen der Pandemie die Risikovorsorge für faule Kredite aufgestockt hatte. Der Nettogewinn explodierte auf 14,3 (2,9) Mrd. US-$. Die Konzernerträge legten um 14% auf 33,1 Mrd. US- $ zu.
Ähnliches Bild bei Goldman Sachs: Auch hier lief es in Q1 rund. Die US-Investmentbank hat ihren Nettogewinn auf 6,711 (1,123) Mrd. US-$ gesteigert. Die Konzernerträge verdoppelten sich in etwa auf 17,7 Mrd. US-$. Goldman Sachs profitierte u.a. vom Boom der Börsenmäntel (SPACs). Außerdem war das Vorjahresquartal von einer hohen Risikovorsorge geprägt.
Devisen
Die allgemeine Schwäche des US-$ hielt weiter an, so dass der Euro noch einmal leicht zulegen konnte.
Öl / Gold
Dass die Internationale Energieagentur (IEA) in diesem Jahr mit einer Zunahme der weltweiten Ölnachfrage rechnet, hat die Ölpreise zur Wochenmitte beflügelt. Unterstützend wirkte sich zudem der Rückgang der US-Ölreserven vom Vortag aus. Der Goldpreis blieb auch am Mittwoch ohne größere Bewegungen und pendelt weiter um die Marke von 1.740 US-$ je Unze.