Flughafen Wien: Attraktivität soll weiter ansteigen
Eigentlich könnte der Flughafen Wien für Investoren eine interessante Aktie sein. Es gibt jedoch ein Problem: Der Streubesitz liegt bei mageren 6,6 Prozent. Die Stadt Wien, das Land Niederösterreich, die Mitarbeiterstiftung sowie der IFM halten die weiteren Anteile des Flughafenbetreibers, der nicht nur in Wien sondern auch auf Malta und in Kosice (Slowakei) aktiv ist.
Für den Flughafenbetreiber spricht, dass man in Wien das komplette Handling anbietet. Fremdfirmen werden kaum eingesetzt. Probleme wie in Deutschland beim Flughafenbetrieb z.B. mit Koffern sollte es in Wien somit nicht geben. Außerdem gehört das gesamte Flughafengelände der Gesellschaft.
2022 war Wien im europäischen Flughafenranking auf Position 18 mit 24 Millionen Passagieren. 2023 sollen es 26 Millionen bis 27 Millionen werden. Der Umsatz soll von 693 Millionen Euro (2022) auf rund 830 Millionen Euro ansteigen. Damit nähert man sich den Vor-Corona-Zeiten an. 2019 erwirtschafteten die Österreicher einen Umsatz von 858 Millionen Euro. Das EBITDA soll sich von 296 Millionen Euro (2022) auf mehr als 325 Millionen Euro verbessern.
Für Bernd Maurer, Head of Capital Markets des Flughafen Wien (WKN: 884216, ISIN: AT00000VIE62, Chart, News), sprechen eine Reihe von Aspekten für die Gesellschaft, wie er auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) betont. Dazu gehören das Wachstum, die Profitabilität und die attraktive Dividendenpolitik. Bisher werden 60 Prozent des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet. Künftig sollen es mehr als 60 Prozent sein, um die Attraktivität weiter zu steigern.
Das Terminal 3 des Flughafens wird erweitert, so dass die Shoppingbereiche von 20.000 Quadratmeter auf 30.000 Quadratmeter anwachsen. Das wird weitere Mieteinnahmen generieren. Auch arbeitet man daran, zusätzliche Hotels in Flughafennähe anzusiedeln. Dies ist bisher ein Manko.
Von der österreichischen Hauptstadt in die Welt
Vom Flughafen Wien gibt es derzeit Abflüge in 65 Länder. 69 Fluglinien bedienen weltweit 211 Destinationen. Wenn Austrian Airlines als großer Nutzer des Flughafens wie geplant seine Langstreckenflotten verjüngt, kann dies weitere positive Auswirkungen auf den Flughafenbetrieb haben.
Die Aktien von Flughafen Wien haben in den vergangenen zwölf Monaten rund 60 Prozent zugelegt, auf Sicht von sechs Monaten liegt das Plus bei 25 Prozent. Zum Vergleich die Zahlen von Fraport, dem Betreiber des Frankfurter Flughafens: 0 Prozent bzw. 17 Prozent.