Nanogate kassiert Prognose ein - zukünftig „Marge vor Umsatz”
Nanogate hat am Donnerstag keine guten Nachrichten für die Anleger: Man senkt die Prognose für 2019 und wird auch die Dividende für das laufende Geschäftsjahr ausfallen lassen. Zuletzt hatte das Scale-notierte Unternehmen noch einen Betrag in Höhe von 0,11 Euro je Nanogate Aktie gezahlt. Auf EBITDA-Basis erwartet man nun für 2019 nur noch einen operativen Gewinn von 8 Millionen Euro bis 11 Millionen Euro - 3 Millionen Euro weniger als zuvor. Unter dem Strich soll ein Verlust im niedrigen zweistelligen Millionenbereich stehen statt des bisher erwarteten Betrags im oberen einstelligen Millionenbereich. Beim Umsatz peilt das Unternehmen weiter einen Betrag zwischen 245 Millionen Euro und 250 Millionen Euro an.
„Der Großteil der Ergebnisabweichung resultiert aus der Anlaufphase neuer Projekte mit temporär deutlich höheren Ausschussraten sowie den gestiegenen Kosten für die Transformation des Konzerns und die Umsetzung des laufenden Zukunftsprogramms”, so Nanogate zu der gesenkten Prognose. Der Konzern hatte 2019 schon zuvor als ein Übergangsjahr angesehen. Die schwächer als erwarteten Zahlen haben allerdings weitere Folgen. „Angesichts dieser Entwicklung und eines möglichen Verstoßes gegen vereinbarte Kreditklauseln (Covenants) steht Nanogate in konstruktiven Verhandlungen mit den finanzierenden Banken, um die Kreditbedingungen an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen”, so Nanogate.
Auch die mittelfristige Prognose kassiert das Unternehmen am Donnerstag ein. Erwartete man bisher für das Jahr 2025 einen Umsatz von 500 Millionen Euro, so werde die Summe in dem Jahr nicht mehr erreichbar sein, heißt es nun. Die 500 Millionen Euro Umsatz bei einer EBITDA-Marge von mindestens 15 Prozent bleiben allerdings weiterhin das strategische Ziel bei Nanogate.
Bei Nanogate geht der Konzernumbau weiter. Man wolle nun den Grundsatz Marge vor Umsatz verfolgen, kündigt die Gesellschaft an. „Durch effizientere Abläufe, den Fokus auf margenstarke Aufträge sowie weitere Maßnahmen sollen die Finanzkraft gestärkt, Bankverbindlichkeiten deutlich reduziert und die Rückkehr zur Profitabilität erreicht werden”, so Nanogate. Das Vorhaben wird von einer Veränderung im Vorstand begleitet: Man habe Robert Wittmann für eine Amtszeit bis zum 31. Dezember 2022 zum Mitglied des Vorstandes und neuen COO der Gesellschaft bestellt, teilen die Saarläbnder heute mit. Welche Rolle der bisherige COO Michael Jung zukünftig bei Nanogate einnehmen wird, ist offen - die Gespräche mit dem Manager laufen.