Uniper wird verstaatlicht: Bund zahlt 1,70 Euro je neuer Aktie
Der Bund wird 99 Prozent am strauchelnden Gaskonzern Uniper übernehmen, um diesen zu stabilisieren und einen Zusammenbruch zu verhindern. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung zeichnet der Bund neue Uniper-Aktien zu jeweils 1,70 Euro im Gesamtwert von 8 Milliarden Euro. Ebenfalls zu 1,70 Euro je Uniper-Aktie (WKN: UNSE01, ISIN: DE000UNSE018, Chart, News) übernimmt der Staat auch den 75-prozentigen Anteil, den der teilstaatliche finnische Fortum-Konzern an Uniper hält.
Nach Abschluss der Transaktionen wird der Bund 99 Prozent der Uniper-Aktien halten, womit die weiteren Aktionäre quasi aus dem Konzern gedrängt sind. Im vierten Quartal wird nach Angaben der Gesellschaft eine Hauptversammlung stattfinden, auf der die Zustimmung der Anteilseigner zu den Maßnahmen eingeholt werden soll.
„Die staatliche KfW Bank wird Uniper Finanzmittel entsprechend ihrem Liquiditätsbedarf zur Verfügung stellen, einschließlich der Ablösung der derzeitigen Kreditlinie von Fortum, bestehend aus einem Gesellschafterdarlehen von EUR 4 Mrd. und einer Garantielinie von EUR 4 Mrd.”, so Uniper am Mittwochmorgen.
Gegen 10 Uhr will Uniper zudem in einer Online-Konfernz weitere Informationen zu den Stabilisierungsmaßnahmen liefern.
Die Uniper Aktie war gestern trotz der bereits schwelenden Gründe für eine Verstaatlichung zu nicht gerade vorteilhaften Konditionen für bestehende Aktionäre im XETRA-Handel noch auf 4,176 Euro (+3,83 Prozent) gestiegen. Im Tradegate-Handel wurden heute Morgen zuletzt 3,43 Euro bezahlt - und der Druck auf den Aktienkurs von Uniper hält an.