Deutsche Wohnen: Zwischen Bayer und Infineon
Die Deutsche Wohnen will mit Vonovia zusammengehen. Daraus entsteht ein neuer Wohnimmobilienkonzern mit 500.000 Einheiten und einer Marktkapitalisierung von 45 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Damit läge man im DAX unter den Top 15 und bei der Marktkapitalisierung zwischen Bayer (55 Milliarden Euro) und Infineon (41 Milliarden Euro).
Angedacht ist eine Übernahme von Deutsche Wohnen durch Vonovia. Die Mindestannahmequote liegt bei 50 Prozent. Geboten werden insgesamt 53,03 Euro je Aktie. Davon entfallen 1,03 Euro auf eine Dividende. Dies entspricht einer Prämie von 18 Prozent zum Schlusskurs der Deutsche Wohnen am vergangenen Freitag.
Es soll Kostensynergien von 105 Millionen Euro geben.
Finanziert werden soll die Übernahme zunächst mittels einer Bankenkreditlinie über 22 Milliarden Euro. 45.000 Wohnungen sollen in der Folge verkauft werden, davon sollen 20.000 Einheiten von der Stadt Berlin übernommen werden. Das soll auch das politische Umfeld beruhigen und zu einer Deeskalation der Situation beitragen.
Über eine Anleihe sollen 6 Milliarden Euro bis 8 Milliarden Euro in die Kasse kommen, eine Kapitalerhöhung soll weitere 8 Milliarden Euro einspielen.
Die Analysten der Nord LB raten Aktionären der Deutsche Wohnen, das Angebot anzunehmen. Bisher haben sie für den Titel eine Halteempfehlung ausgesprochen. Das Kursziel steigt von 40,00 Euro auf 52,00 Euro an.
Mit dem Zusammengehen der beiden Konzerne wäre auch eine Basis für eine weitere Expansion innerhalb Europas gelegt.