Wirecard mit News: Wieder einmal Vorsicht bei der Aktie!
An der Börse scheinen einige die News des Wirecard-Insolvenzverwalters Michael Jaffé zum Anlass zu nehmen, wieder mal mit dem Pleite-Titel ein wenig zu zocken. Gestern beendete Wirecards Aktienkurs den XETRA-Handel noch wenig verändert bei 0,597 Euro, heute Morgen liegen die Indikationen bei 0,65/0,67 Euro deutlich höher. Der Grund ist der Verkauf der Tochtergesellschaft Wirecard North America, der nun in trockenen Tüchern ist.
Übernommen wird die Gesellschaft von Syncapay Inc., einem US-Unternehmen, das in der Ausgabe von Prepaid-Kreditkarten für Auszahlungen, Incentive- und Kompensationszahlungen aktiv ist. „Wir sind sehr zufrieden mit dieser Lösung für Wirecard North America. Mit dieser Transaktion haben wir einen wichtigen Meilenstein bei der Verwertung des Vermögens der Wirecard AG im besten Interesse der Gläubiger erreicht”, sagt Wirecards Insolvenzverwalter Jaffé.
Zum Verkaufspreis gibt es keine Details. Angesichts der milliardenschweren Schulden und Belastungen aus möglichen Schadenersatzforderungen aus dem Betrugsskandal wird diese Summe ohnehin in der Insolvenzmasse verschwinden - für die Aktionäre gibt es wohl keinen Cent. Daran ändert auch der Verkauf brasilianischer Aktivitäten von Wirecard Acquiring & Issuing nichts, der bis Ende Oktober abgeschlossen werden soll.
Derweil liegt der Börsenwert von Wirecard weiter bei mehr als 80 Millionen Euro auf Basis aktueller Indikationen. Das war schon einmal mehr, ist für einen Pleite-Titel, bei dem die Aktionäre wohl leer ausgehen, im Vergleich zur Bewertung anderer Insolvenz-Titel aber immer noch viel zu viel. Also, trotz News: Wieder einmal Vorsicht bei der Aktie!