Aurubis: Massiver Vertrauensverlust
Eine Sonderinventur bei Aurubis zeigt, dass es einen Fehlbestand bei Edelmetallen im Wert von 185 Millionen Euro gibt. Demgegenüber stehen erwartete Ansprüche aus Versicherungsleistungen im Volumen von rund 30 Millionen Euro.
Die Diebstahls- und Betrugsfälle haben Auswirkungen auf die Prognose der Hamburger. Erwartet wird ein operatives Ergebnis von 310 Millionen Euro bis 350 Millionen Euro. Bisher ging Aurubis von 450 Millionen Euro bis 550 Millionen Euro aus. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) sieht Aurubis bei 8 Prozent bis 12 Prozent (alt: 14 Prozent bis 18 Prozent).
Die Analysten von Baader bewerten die Angelegenheit als Katastrophe. Dies bezieht sich nicht nur auf den finanziellen Aspekt sondern auch auf den Vertrauensverlust. Die neuen, erhöhten Sicherheitsvorkehrungen werden die Zahlen zudem weiter belasten.
Am Geschäftsmodell und den langfristigen Aussichten dürfte sich aber nichts ändern, so die Analysten. Sie bestätigen daher die Kaufempfehlung für die Aktien von Aurubis mit einem Kursziel von 110,00 Euro.
Am 6. Dezember wird Aurubis (WKN: 676650, ISIN: DE0006766504, Chart, News) seinen Jahresbericht vorstellen. Dann könnte es auch weitere Informationen zu den aktuellen Vorfällen geben.
Die Aktien von Aurubis gewinnen 3,3 Prozent auf 69,60 Euro. In den vergangenen sechs Monaten hat die Aktie fast 20 Prozent verloren.