windeln.de: Bilanzprüfer versagen Testat - Insolvenzgefahren wachsen weiter
Für die Bilanz von windeln.de für das Jahr 2021 wird es von den Abschlussprüfern von KPMG einen Versagungsvermerk geben. Nach der gescheiterten Kapitalerhöhung des Unternehmens haben die Prüfer Zweifel an der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit. windeln.de befindet sich seit längerem aufgrund angehäufter Verluste in finanzieller Bedrängnis. Die Kapitalerhöhung, die dem Unternehmen Luft verschaffen sollte, scheiterte, weil chinesische Geldgeber ihren Zusagen nicht nachkamen. Andere Investoren, die nennenswerte Summen beigesteuert hätten, fanden die Münchener nicht.
„Die Gesellschaft wird den geprüften Jahresabschluss und den geprüften Konzernabschlussabschluss für das Geschäftsjahr 2021 dann unverzüglich veröffentlichen; beide sind noch nicht vom Aufsichtsrat gebilligt. Es haben sich keine Veränderungen zu den vom Vorstand der Gesellschaft am 12. Mai 2022 aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss ergeben”, so windeln.de (WKN: WNDL30, ISIN: DE000WNDL300, Chart, News).
Per Ende Juni verfügte das Unternehmen über 2,6 Millionen Euro an liquiden Mitteln. Man sei derzeit „weiterhin weder zahlungsunfähig noch überschuldet im insolvenzrechtlichen Sinne”, so windeln.de. Wie lange die Gesellschaft der Insolvenz noch entrinnen kann, ist aber unklar. Fest steht: Man hat Kapitalbedarf und wie der gestillt werden soll, ist offen. Die Münchener prüfen zwar, wie man weitere Gelder ins Unternehmen bekommt, der Erfolg dieser Anstrengungen ist aber höchst ungewiss.
Für das erste Halbjahr 2022 meldet die Gesellschaft einen Umsatzrückgang von 28,2 Millionen Euro auf 23,2 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern ist der Verlust - allerdings auf bereinigter Basis, vor allem um die Aufwendungen im Zusammenhang mit der abgesagten Kapitalerhöhung - von 6,9 Millionen Euro auf 0,8 Millionen Euro zurück gegangen. Für das zweite Quartal weist windeln.de hier eine „schwarze Null” aus. Dabei unterstützte die Preisentwicklung am Markt aufgrund der Angebotsknappheit. Dies habe im chinesischen Markt zu signifikant angestiegenen Margen geführt, so windeln.de. Darüber hinaus hat das Unternehmen sete Vertriebs- und Verwaltungskosten deutlich gesenkt.
„Der Vorstand hält weiterhin an der Prognose fest, im Gesamtjahr 2022 ein sehr stark verbessertes bereinigtes Ergebnis zu erzielen”, so windeln.de.