HanseYachts zieht Schlussstrich in Frankreich
HanseYachts will die Beteiligung an Privilege Marine in Frankreich verkaufen. Man hat eine entsprechende Put-Option vereinbart. Gekauft werden sollen die Anteile von einem Konsortium rund um den langjährigen CEO Gilles Wagner. Der Verkaufspreis wäre eher symbolischer Natur.
Vor einem Verkauf muss HanseYachts den Betriebsrat konsultieren, das ist französisches Recht. Danach könnte ein Kaufvertrag noch im Juli unterzeichnet werden. Der Vollzug könnte im Herbst erfolgen.
Seit 2019 ist HanseYachts an Privilege beteiligt. Seitdem hat man die Modellreihe des Bootsbauers neu aufgestellt. Die Auftragsbücher der Franzosen sind voll, sie haben ein Volumen von 57,4 Millionen Euro.
Hanjo Runde, Vorstandschef von HanseYachts, über die geplante Trennung: „Beide Gesellschaften haben viel voneinander gelernt. Da die erwarteten Synergieeffekte jedoch nicht im erhofften Maße realisiert werden konnten, ist dieser strategische Schritt für beide Seiten nun die beste Lösung. HanseYachts wird sich künftig auf die verbleibenden sechs Marken konzentrieren, die ebenfalls historisch hohe Auftragsbestände vorweisen und die vor einer Zeit mit profitablem Wachstum stehen.“
Mit dem Privilege-Verkauf müssten Vermögenswerte von 15 Millionen Euro bei HanseYachts ausgebucht werden. Es würde ein außerordentlicher, ungeplanter Aufwand von 1,5 Millionen Euro bis 2,0 Millionen Euro entstehen. Derzeit trägt Privilege rund 6 Prozent zum Umsatz bei. Ein Abschied des Katamaran-Bauers hätte positive Auswirkungen aus das Ergebnis. Aktuell hat das Auftragsbuch von HanseYachts ohne Privilege ein Volumen von 272,9 Millionen Euro. Das ist ein Rekord.