Rocket Internet: Umstrittene Delisting-Offerte startet
Für ihre Delisting-Pläne ist die Rocket Internet SE hart kritisiert worden - nach einem zwischenzeitlichen Hype auf mehr als 60 Euro im Jahr 2014 war der weitere Kursverlauf ein einziges Desaster. Nun wollen die Samwer-Brüder Rocket Internet von der Börse nehmen und starten die angekündigte Delisting-Offerte. Ganze 18,57 Euro werden pro Aktie von Rocket Internet geboten. Zum Vergleich: Im Corona-Crash war der Aktienkurs zwar auf 16,00 Euro gefallen, hatte sich anschließend aber auf mehr als 20 Euro erholt, die im Juli erreicht wurden. Das Jahreshoch 2019 liegt bei 26,40 Euro, auch 2020 wurden teils noch mehr als 22 Euro für das Papier gezahlt.
Kein Wunder also, dass das Angebot an der Börse nicht gerade positiv aufgenommen wurde, zumal auch die Begründung nicht gerade von Respekt vor den Aktionären zeugte, die nicht der Samwer-Familie angehören. „Für Rocket Internet hat die Nutzung des Kapitalmarkts als Finanzierungsmöglichkeit an Bedeutung verloren. Außerhalb der Börse kann Rocket Internet bei strategischen Entscheidungen einen längerfristigen Ansatz verfolgen”, begründete das Unternehmen die getroffene Entscheidung Anfang September.
Nun startet die Annahmefrist: „Die Annahmefrist beginnt am 1. Oktober 2020 und läuft planmäßig am 30. Oktober 2020 um 24:00 Uhr MEZ aus. Innerhalb dieser Frist können die Aktionäre der Gesellschaft das Delisting-Rückerwerbsangebot annehmen und ihre Aktien einliefern”, so Rocket Internet am Donnerstag.