National-Bank: Neue Verhandlungsrunde zwischen der Ukraine und Russland wahrscheinlich
Nach den Verlusten an den Aktienmärkten im späten Freitagshandel gab es gestern die Kehrtwende. Die Verluste wurden wieder aufgeholt, denn die Situation in der Ukraine ist augenscheinlich nicht noch weiter eskaliert. Und immerhin, man hat am Wochenende miteinander gesprochen und möglicherweise werden diese Gespräche ja fortgesetzt. Darüber wird wohl heute entschieden werden. Die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung der Konsultationen unter Vermittlung der EU bzw. Frankreichs und Deutschlands ist dabei hoch, denn "miteinander Reden kostet erst einmal nichts." Dadurch würde Russland zumindest signalisieren, an keiner weiteren Eskalation der Situation interessiert zu sein. Ob das dann auch tatsächlich so ist, sei einmal dahin gestellt. Nichtsdestotrotz stehen die Zeichen bei keinem geopolitischen Krisenherd auf Entspannung. Vielmehr ist das Risiko einer weiterreichenden Eskalation immer noch sehr groß. Daher werden die entsprechenden Themen weiterhin auf der Agenda stehen und für Volatilität sorgen. Jedwede Eskalation wird wieder für eine Flucht in sichere Häfen sorgen. Immerhin trug die Entwicklung am gestrigen Tag dazu bei, dass 10jährige Bundesanleihen wieder über 1% notieren, und die Niederlande erhalten jetzt für ihre beiden gestern emittierten Geldmarktpapiere Zinsen, während Frankreich noch welche entrichten muss. Allerdings sind die sehr gering. Das wird Spanien mit seinen beiden Geldmarktemissionen noch nicht erreichen. Allerdings werden sich die beiden Papiere deswegen sehr gut platzieren lassen.
Außerdem werden heute einige Konjunkturdaten veröffentlicht. Dabei sind insbesondere die US-amerikanischen zu beachten. Die Verbraucherpreisdaten sollten in etwa auf dem Niveau ausfallen, das der US-Notenbank genehm ist. Dementsprechend wird sie kaum mehr Druck spüren, die Leitzinsschraube schnell anzuziehen. Die Informationen zum Immobilienmarkt sollten zur Abwechselung einmal überzeugender ausfallen. Schließlich sind die Hypothekensätze in den vergangenen Wochen ebenfalls rückläufig gewesen. Das dürfte sich positiv auf die Bauaktivität ausgewirkt haben, obwohl sich die Stimmung der Verbraucher insgesamt etwas verschlechtert hat.
Mit den Vorgaben aus dem späten US- und dem asiatischen Handel dürfte der Bund Future etwas schwächer in den Tag starten. Im Tagesverlauf sollte er zwischen 149,30 und 150,30 und damit die Rendite der 10jährigen Bundesanleihen um die 1%-Marke schwanken. Die Rendite der 10jährigen Treasuries dürfte zwischen 2,35 und 2,50 % liegen.