Solarworld-Aktie: Nun werden die Altaktionäre herausgespült
Der Blick auf den Kurszettel hat am Montag einige überrascht. Die Solarworld-Aktie, zuletzt tief im Pennystockbereich notierend und auf Talfahrt, notiert plötzlich auf seit lange Zeit unbekannt hohem Niveau. Den gestrigen XETRA-Handel hat der Titel bei 37,07 Euro beendet, Aktien im Wert von 1,27 Millionen Euro wurden laut Angaben der Deutschen Börse AG gehandelt. Der Handel in den „alten“ Solarworld-Aktien wurde am Freitag eingestellt.
Der Grund für die höhere Notierung ist der nächste Sanierungsschritt des Unternehmens, das seine finanzielle Rettung bis Ende Februar abschließen will: Der angekündigte Kapitalschnitt wurde durchgeführt. Nach dieser Maßnahme haben die Solarworld-Aktien zudem mit DE000A1YCMM2 eine neue ISIN und mit A1YCMM eine neue Wertpapierkennnummer erhalten.
Nach dem Kapitalschnitt stehen nun umfangreiche Kapitalerhöhungen an, unter anderem werden in diesem Zusammenhang Schulden in eine Vielzahl neuer Aktien getauscht. Für eine Barkapitalerhöhung verschafft sich Solarworld-Chef Frank Asbeck seit Wochen durch massive Verkäufe Liquidität. Nach den Kapitalmaßnahmen werden die Altaktionäre des Konzerns nur noch rund 5 Prozent der Solarworld-Aktien halten und damit quasi nichts mehr zu sagen haben. Der Anteilsschein des Bonner Solarenergiekonzerns galt vor diesem Hintergrund zuletzt als massiv überbewertet – trotz der enormen Kursverluste.