IVG-Aktie: Die Börse macht mal wieder seltsame Sachen
Der Immobilienkonzern IVG hat am Wochenende Schlagzeilen produziert. Das Unternehmen könnte die Insolvenz abwenden. Die Gläubiger des hoch verschuldeten Bonner Unternehmens haben sich auf ein Rettungskonzept geeinigt (wir berichteten). Das wird zwar für die Aktionäre keinen Gewinn bringen, siehe unseren Bericht, dennoch zeichnet sich für die Aktie vorbörslich ein deutlicherer Kursgewinn ab. Nach einem Schlusskurs bei 0,22 Euro am Freitag laufen die vorbörslichen Indikationen am frühen Montagmorgen derzeit bis auf 0,25 Euro.
Bei Licht betrachtet wäre ein solcher Anstieg allerdings wenig sinnvoll, denn Teil des Rettungskonzeptes für das Unternehmen ist ein immenser Kapitalschnitt. Aus 200 Aktien wird eine, anschließend wird das Kapital so weit erhöht, dass die derzeitigen Aktionäre bei der „neuen“ IVG quasi außen vor sind. Nur über eine Kapitalerhöhung zu bisher unbekannten Konditionen wird es ihnen möglich sein, zukünftig einen Anteil von 3 Prozent zu halten. Für die derzeitigen IVG-Aktionäre heißt es also, demnächst über einen Quasi-Totalverlust zu bestimmen.
Der Immobilienkonzern will auf Basis des vorliegenden Sanierungsvorschlags nun weitere Verhandlungen mit den beteiligten Parteien führen. Dem Konzept müssen Gläubiger und Aktionäre zustimmen. Bekommt das Konzept nicht von allen Seiten grünes Licht, ist für den überschuldeten Konzern die Insolvenz nur noch durch eine Art Wunder abzuwenden.