IVG: Rettungspläne sind wie ein Totalverlust für Aktionäre
Rund um IVG gab es zuletzt bereits Gerüchte um eine bevorstehende Einigung unter den Gläubigern über ein Rettungskonzept. Dieses steht nun nach Angaben des Bonner Immobilienunternehmens, das mit Großprojekten wie zum Beispiel dem Objekt The Squaire am Frankfurter Flughafen an den Rand des Zusammenbruchs geraten ist. Dem Konzept zufolge sollen diverse Schulden der Gesellschaft, wie zuletzt unter anderem bei Solarworld, in Aktien des Konzerns getauscht werden. Dem Tausch voran geht ein Kapitalschnitt im Volumen 200 zu 1. Barkapitalerhöhungen, an denen auch die Altaktionäre sowie die Inhabern der IVG-Hybridanleihe teilnehmen können, ergänzen das Konzept im Anschluss und sollen das hoch verschuldete Unternehmen refinanzieren.
„Die Gesellschaft wird kurzfristig diese Ergebnisse prüfen, auf dieser Basis weitere Verhandlungen führen und im Falle einer detaillierten Gesamteinigung zur Hauptversammlung und zur Versammlung der Hybridanleihegläubiger einladen, um das ganzheitliche Restrukturierungskonzept den Aktionären und Hybridanleihegläubigern zur Abstimmung vorzulegen“, kündigt IVG an. Nur wenn alle zustimmen kann die Insolvenz des Konzerns tatsächlich verhindert werden. Dem Konzern soll von Gläubigern eine Brückenfinanzierung im Volumen von 140 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, der die Gesellschaft finanzieren soll, bis die Sanierung abgeschlossen ist.
Mit den Plänen einher geht ein quasi völliger Verlust der Beteiligung für jetzige Aktionäre. Nach dem Tausch der Schulden in Aktien werden Gläubiger nahezu sämtliche Anteile halten, die Anteilseigner de facto etwas wie einen Totalverlust verbuchen. Erst über die Teilnahme an einer Kapitalerhöhung können sie ihren Anteil am Unternehmen wieder auf 3 Prozent ausbauen.
Der hoch verschuldete Bonner Immobilienkonzern muss zudem weitere 350 Millionen Euro abschreiben. Dies habe die Überprüfung sämtlicher Geschäftsbereiche und ihrer Wertansätze zum 30. Juni 2013 ergeben, meldet IVG. Als Folge der Abschreibungen ist mehr als die Hälfte des Eigenkapitals verloren gegangen. Am 26. August wollen die Rheinländer detaillierte Zahlen vorlegen.