Raiffeisen: Amgen, Boeing, Twitter und Anleihen im Blickpunkt
Der Euro hatte die Woche nach der Veröffentlichung der Stresstest-Ergebnisse mit Kursgewinnen eingeleitet. Die positive Stimmung hielt aber nicht lange. Der am Markt stark beachtete ifo-Geschäftsklimaindex fiel gestern zum sechsten Mal hintereinander im Oktober auf 103,2 Punkte (nach 104,7 im Monat davor) und damit auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren. Der Euro rutschte nach den Daten auf unter 1,27 Euro zum Dollar, wovon er sich über Nacht aber wieder etwas erholte. Deutsche Anleihen legten im Kurs gestern weiter zu. Im Marktfokus dürften heute mangels interessanter Wirtschaftsdaten in der Eurozone wieder die US-Wirtschaftszahlen stehen. Der Auftragseingang dauerhafter Güter dürfte sich im September nach dem heftigen Auf und Ab in den Vormonaten wieder deutlich beschaulicher entwickelt haben. Ohne den volatilen Transportsektor rechnen wir mit einem ähnlich starken Plus wie im August. Unter Einbeziehung des Transportsektors dürften die Bestellungen dagegen lediglich stagniert haben. Boeing hat zwar im letzten Monat mehr Aufträge an Land gezogen als im August, bereinigt man diese Zahlen aber um saisonale Effekte steht ein Rückgang zu Buche. Ebenfalls veröffentlicht werden das Verbrauchervertrauen des Conference Board und der Case-Shiller Hauspreisindex. Am Primärmarkt hat sich neben den Niederlanden heute Italien mit Emissionen von Anleihen mit fixen, inflationsindexierten und Null-Kupons angesagt.
Aktienmärkte
Die US-Aktienmärkte haben gestern wenig Dynamik gezeigt. Dementsprechend schlossen die wichtigsten Aktienindizes auf ihren Vortagesniveaus, wobei auch die Umsätze nur unterdurchschnittlich ausfielen. Bei den Unternehmen sorgten vor allem Quartalsberichte für Bewegung. Der Pharmariese Merck konnte zwar leicht besser als erwartete Zahlen präsentieren, enttäuschte aber ein wenig mit seinem Ausblick und fand sich auch am Ende des Dow Jones wieder. Einen ebenfalls enttäuschenden Ausblick präsentierte der Nachrichtendienst Twitter nach Börsenschluss. Nach Handelsende ging es für das Unternehmen rund 11 % nach unten. Besser schnitt da schon der Biotechkonzern Amgen (nachbörslich: +1 %) ab, der mit seinem Ergebnis die Erwartungen übertreffen konnte. In Japan ging der Handel wenig spektakulär vonstatten. Der Nikkei 225 notierte zuletzt leicht tiefer. Heute stehen etliche wichtige Quartalsberichte zur Veröffentlichung an (siehe Datenkalender). Bei den Konjunkturdaten werden wohl die US-Auftragseingänge für dauerhafte Güter die größte Relevanz für Aktienmärkte haben. Die europäischen Aktienmärkte sollten mit leichten Zugewinnen in den Tag starten.
Credit-Märkte
Am Primärmarkt plant Abengoa Yield eine Anleihe im Volumen von EUR 200 Mio. mit einer Laufzeit von fünf Jahren zu begeben. Dazu kommt die Ankündigung der Bank of Nova Scotia einen dreijährigen Covered Bond nach kanadischem Recht begeben zu wollen. Financials Anleihen zeigten sich nach den Ergebnissen des Stresstest anfänglich positiv, im Laufe des Tages trübte sich die Stimmung aufgrund von schwachen konjunkturellen Vorgaben ein. Bemerkenswert ist der Verlust der Aktie von Banca Monte dei Paschi um über 20 %, während die Risikoprämie des CDS ebenfalls zurückging (um 20 BP auf 270 BP). Petrobras Anleihen verloren aufgrund der Wiederwahl von Dilma Rousseff. Bei Tesco Anleihen überwogen neuerlich die Sorgen in das High-Yield Segment hinabgestuft zu werden.
Zentral- und Osteuropa
- Sitzung des geldpolitischen Rates in Ungarn könnte Bewegung beim Forint verursachen
- Im Vorfeld der FOMC-Sitzung vorsichtige Stimmung an den CEE-Anleihenmärkten