Börse am Morgen: U.a. mit Deutsche Telekom, Walmart, Konjunkturdaten - Nord LB
Das Deutsche Hypo Immobilienklima setzte seinen Erholungskurs im Mai gegenüber dem Vormonat fort (+8,3% auf 86,9 Punkte). Damit wurde ein Niveau erreicht, das zuletzt im Mai 2022 höher lag. Dieser Aufwärtstrend zeigte sich sowohl beim Ertragsals auch beim Investmentklima (Anstieg um +6,3% auf 99,2 Punkte bzw. um +10,9% auf 75,0 Punkte). Alle Assetklassen konnten erneut eine positive Entwicklung verbuchen. Am stärksten legten das Handel- (+10,0% auf 74,8 Punkte) sowie das Büroklima (+16,0% auf 67,2 Punkte) zu. Letzteres erreichte mit seiner überdurchschnittlichen Steigerungsrate den vorläufig höchsten Wert in diesem Jahr. Auch das Wohnklima wies eine positive Dynamik auf (+5,3% auf 134,9 Punkte). Die geringsten Zuwächse wiesen das Hotel- (+2,8% auf 99,6 Punkte) sowie das Logistikklima (+0,2% auf 109,6 Punkte) auf.
Die US-Importpreise sind im April mit +0,9% (Analystenkonsens: +0,3%) überraschend deutlich gestiegen. Dies signalisiert einen anhaltenden Inflationsdruck. Nach einem Einbruch im März (-16,8% auf 1,287 Mio.) ist die Zahl der Baubeginne in den USA im April angestiegen. Auf das Jahr hochgerechnet stieg sie um 5,7% auf 1,360 Mio. Wohnungseinheiten. Experten rechneten allerdings mit 1,420 Mio.
Im Jahr 2023 wünschten sich in Deutschland fast 3,2 Mio. Nichterwerbspersonen im Alter von 15 bis 74 Jahren Arbeit. Das waren knapp 17% aller Nichterwerbspersonen. Diese sogenannte „Stille Reserve“ umfasst Personen ohne Arbeit, die zwar kurzfristig nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar sind oder momentan nicht aktiv nach Arbeit suchen, sich aber trotzdem Arbeit wünschen. Sie zählen deshalb nicht zu den knapp 1,4 Mio. Erwerbslosen, sondern als gesonderte Gruppe, die weiteres ungenutztes Arbeitskräftepotenzial aufzeigt.
Tagesausblick
Zum Abschluss einer an Wirtschaftsdaten sehr reichen Woche wird heute noch mit zumindest einem Auge auf die vom Conference Board erhobenen Zahlen zu den Frühindikatoren aus den USA zu achten sein. Diese Zeitreihe fasst die Informationen zu verschiedenen vorlaufenden Konjunkturindikatoren (u. a. Aktienkurse und Zinsdifferenz) in den Vereinigten Staaten zusammen. Im Berichtsmonat April ist mit keiner positiven Entwicklung bei diesem Index zu rechnen.
Renten- und Aktienmärkte
Nach gemischten Konjunkturdaten gaben die Kurse von Staatsanleihen sowohl in den USA als auch in Deutschland leicht nach.
Nach der Rekordjagd der letzten Tage atmete der DAX gestern einmal durch. Der Dow Jones-Index übersprang zunächst erstmals in seiner Geschichte die Marke von 40.000 Punkten, gab dann aber wieder nach und schloss etwas leichter als am Vortag. DAX -0,69%; MDAX +0,21%; TecDAX -0,51%; Dow Jones -0,10%; S&P 500 -0,21%; Nasdaq Comp. -0,21%.
Unternehmen
Die Deutsche Telekom blieb in Q1 2024 auf Wachstumskurs. Der organische Umsatz (ohne Berücksichtigung von Veränderungen von Wechselkursen und Konsolidierungskreis) stieg um 1,6% auf EUR 27,9 Mrd. Das bereinigte EBITDA AL wuchs um 5,8% auf EUR 10,5 Mrd., der Free Cashflow AL um 3,6% auf EUR 3,7 Mrd. Vor allem in Europa und den USA liefen die Geschäfte rund. Der Konzernüberschuss fiel mit knapp EUR 2,0 Mrd. allerdings deutlich geringer als im Vorjahr (EUR 15,4 Mrd.) aus. Grund war der im Vorjahr enthaltene Entkonsolidierungsgewinn des Funkturmgeschäfts.
Siemens verfehlte mit den Q2-Zahlen die Umsatz- und Gewinnerwartungen der Analysten. Insbesondere die Sparte Digital Industries litt unter einer schwachen Nachfrage (speziell aus China). Während der Auftragseingang mit EUR 20,5 Mrd. um 13% unter dem Vorjahresquartal lag, sank der Umsatz um 1% auf EUR 19,2 Mrd. Das Ergebnis Industrielles Geschäft lag mit EUR 2,5 Mrd. und einer Ergebnismare von 14,0% nahezu auf Vorjahresniveau.
Der US-amerikanische Einzelhandelsriese Walmart profitierte in Q1 von einer anziehenden Kauflust und erzielte ein vergleichbares Umsatzwachstum von 3,9%, was merklich über den Analystenschätzungen von 3,15% lag. Das Management plant, den oberen Rand der prognostizierten Spannen bei Umsatz und bereinigtem Gewinn zu erreichen oder zu übertreffen.
Devisen und Rohstoffe
Beim EUR kam es nach den Vortagesgewinnen zu leichten Gewinnmitnahmen gegenüber dem USD.
In ruhigem Handel verteuerten sich die Ölpreise leicht.
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