Börse am Morgen, u.a. Beiersdorf, Fielmann, MTU Aero Engines, AMS-Osram - Nord LB
Die Inflation in Deutschland ist im Februar auf 2,5% (Januar: 2,9%) gesunken. Dies ist der niedrigste Stand seit Juni 2021. Ursächlich waren vor allem die Energiepreise, die durchschnittlich 2,4% unter dem Vorjahresniveau lagen. Zudem gab der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln nach. Diese stiegen y/y nur noch um 0,9%, im Januar lag der Anstieg noch bei 3,8%.
Tagesausblick
Am heutigen Freitag werden einige Daten zu Einkaufsmanagerindizes zu erwarten sein. Den Auftakt hierzu macht der chinesische Caixin Manufacturing PMI, dicht gefolgt von Daten aus der Schweiz. Der ISM PMI aus den USA wird die Managerbefragungen am Nachmittag vervollständigen. In der Eurozone stehen Arbeitsmarktdaten und eine Schnellschätzung zur Inflation auf dem Programm und liefern hiermit mögliche neue Implikationen zur Geldpolitik. Diese Daten komplementierend steht außerdem eine Rede von EZB Ratsmitglied Holzmann an.
Renten- und Aktienmärkte
Nach den Inflationsdaten legten die Kurse deutsche Staatsanleihen gestern zu, im Gegenzug fiel die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 2,41%. US-Anleihen legten ebenfalls zu, nachdem auch der dortige Inflationsdruck zurückging.
Während der DAX aktuell einen Rekord nach dem anderen knackt, traten die meisten anderen Indizes in Deutschland und Europa mehr oder weniger auf der Stelle und zeigten insgesamt ein uneinheitliches Bild. Die Wall Street zeigte sich freundlich, nachdem der PCE-Deflator mit m/m +0,3% im Rahmen der Erwartungen lag. DAX +0,44%; MDAX -0,24%; TecDAX -0,03%, Dow Jones +0,12%; S&P 500 +0,52%; Nasdaq Comp. +0,90%.
Unternehmen
MTU erreichte im vergangenen GJ 2023 operativ ihre Ziele und damit Rekordwerte. Trotzdem musste das Unternehmen zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Verlust ausweisen, der auf die Sonderbelastungen von EUR 1 Mrd. durch den Getriebefan-Flottenmanagementplan wegen möglicherweise fehlerhafter Teile zurückzuführen war. Der bereinigte Umsatz kletterte um 19% auf EUR 6,3 Mrd. (Ziel: EUR 6,1 Mrd. bis EUR 6,3 Mrd.) und das bereinigte EBIT um 25% auf EUR 818 Mio. (angepeilt: EUR 800 Mio.). Der bereinigte Konzerngewinn lag bei EUR 594 Mio. (+25%). Nach IFRS ergab sich ein Konzernverlust von EUR 97 Mio. Die Dividende soll sich auf EUR 2,00 je Aktie belaufen.
Beiersdorf konnte im vergangenen Jahr deutlich wachsen. Der Umsatz stieg organisch um 10,8% auf einen Rekordwert von EUR 9,5 Mrd., derjenige der Kernmarke Nivea sogar um 16,2% auf erstmals über EUR 5 Mrd. Der operative Gewinn (EBIT) stieg auf EUR 1,268 Mrd. (Vj.: EUR 1,158 Mrd.). Das Unternehmen kündigte eine steigende Dividende sowie einen Aktienrückkauf an. Für das laufende Jahr wird ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Bereich sowie eine leicht steigende EBIT-Marge erwartet.
Die Optikerkette Fielmann konnte in der Konsumflaute Marktanteile hinzugewinnen und steigerte in 2023 nach vorläufigen Zahlen den Umsatz um 12% auf EUR 1,97 Mrd. und das operative Ergebnis (EBITDA) um 21% auf EUR 410 Mio. Die Dividende soll um EUR 0,25 auf EUR 1,00 je Aktie angehoben werden.
Die Aareal Bank hat ihre Risikovorsorge im vergangenen Jahr aufgrund der Unsicherheiten auf dem US-Immobilienmarkt kräftig von EUR 192 Mio. im Vorjahr auf EUR 441 Mio erhöht. Für 2024 erwartet der Immobilienfinanzierer einen spürbaren Anstieg beim Konzernbetriebsergebnis auf EUR 300 Mio. bis EUR 350 Mio. (2023: EUR 149 Mio.).
Dem deutsch-österreichischen Konzern AMS-Osram ist der bislang einzige Kunde für die neue MicroLED-Technik abgesprungen, womit die neue Fabrik mit einem Investitionsvolumen von EUR 1 Mrd. im malaysischen Kulim, die in diesem Jahr eröffnet werden sollte, zunächst überflüssig ist. Die Aktie ging in den freien Fall über. Unbestätigten Gerüchten zufolge handelt es sich bei dem Kunden um Apple.
Auch die Aktie von Aixtron begab sich nach einem enttäuschend aufgenommenen Ausblick auf Talfahrt. Nach einem Umsatzplus von 36% auf EUR 630 Mio. und einem Zuwachs beim Betriebsergebnis von 50% auf EUR 157 Mio. (Marge: 25%) in 2023, erwartet das Management für 2024 einen Umsatz zwischen EUR 630 Mio. und EUR 720 Mio. sowie eine EBIT-Marge von 24% bis 26%.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR bewegte sich gegenüber dem USD in einer engen Handelsspanne auf Vortagsniveau.
Der Rohölmarkt war gestern impulslos. Es kam zu geringen Preisrückgängen.
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