Raiffeisen: Deutsche Post, Deutsche Telekom und Staatsanleihen im Blickpunkt
Nachdem Atlanta Fed Präsident Lockard am Dienstagabend deutlich seine Erwartung eines ersten Zinsschrittes im September kundgetan hat, versuchte Fed-Gouverneur Jerome Powell dahingehende Erwartungen gestern etwas zu dämpfen. So hätten die Währungshüter noch keine Entscheidung hinsichtlich einer Anhebung im September getroffen. Zudem verwies Powell auf die bis September noch anstehenden Datenveröffentlichungen. Zwar brachten diese Aussagen den USD gegenüber dem EUR etwas unter Druck. Allerdings wurde diese Bewegung im Anschluss an den deutlich besser als erwartet ausgefallenen ISM Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe mehr als ausgeglichen, wobei der USD im weiteren Handelsverlauf seine Zugewinne wieder abgeben musste. Sowohl in den USA als auch in der Eurozone stehen abgesehen vom bereits veröffentlichten deutschen Auftragseingang im Juni (+2,0 % p.m. – Erwartungen deutlich übertroffen) heute keine relevanten Datenveröffentlichungen auf dem Programm. Auf dem Primärmarkt rollte Griechenland gestern erfolgreich sechsmonatige Geldmarktpapiere über (EUR 0,813 Mrd.). Emissionsrendite (2,97 %) und bid to cover ratio (1,3) waren einmal mehr unverändert. Deutschland stockte eine 2020 fällig werdende Anleihe um EUR 3,26 Mrd. auf (Emissionsrendite: 0,04 %; bid to cover ratio: 1,3). Für heute haben sich Spanien (2018, 2020, 2025) sowie Frankreich (2023, 2025, 2032, 2060) mit Anleihen angekündigt.
Aktienmärkte
Nach drei Tagen mit Kursverlusten konnte der S&P 500 gestern wieder einmal zulegen. Zu den stärksten Sektoren zählte wiederum IT. Hier sind die Gewinnerwartungen der Einzelwertanalysten für die im S&P 500 vertretenen Technologie-Unternehmen im Zuge der Berichtssaison von 2,1 % Anfang Juli auf mittlerweile 5,3 % nach oben revidiert worden. Unter Abgabedruck litten hingegen gestern Medientitel. Hier drückte der reduzierte Ausblick von Walt Disney für seinen Kabelnetzwerk-Bereich auf die Stimmung. Freundlich fiel hingegen die Reaktion auf die Quartalszahlen von First Solar aus. Der größte US-Solarhersteller konnte die Investoren mit einem Umsatzplus von 65 % überzeugen. Während die chinesischen Börsen heute etwas leichter tendieren, so verzeichnen japanische Leitindizes moderate Zugewinne. Der Nikkei 225 notiert damit wieder in der Nähe seiner Jahreshöchststände. Das ist auch auf die gut laufende japanische Berichtssaison zurückzuführen. Hier konnten gemäß dem Datendienst Bloomberg bislang rund 70 % der Unternehmen den Analystenkonsens beim Gewinn übertreffen. Aktuell notierten die Futures für europäische Leitindizes leicht im Minus. Im Fokus stehen heute zahlreiche Unternehmensergebnisse. Hier hat u.a. Deutsche Post die Analystenerwartungen verfehlt, wohingegen Deutsche Telekom besser als im Analystenkonsens erwartete Ergebnisse vorlegen konnte.
Credit
Die starke M&A-Dynamik ist weiterhin im High-Yield Segment zu beobachten. So möchte ein Konsortium um Allianz Capital Partners, Munich Re, Infinity Investments als auch Borealis Infrastructure Management die deutsche Tank & Rast (BB-) übernehmen. Das Unternehmen hält rund 90 % der Konzessionen für Servicestationen an deutschen Autobahnen. Während Nachrichten zufolge ein EUR 1,4 Mrd. schwerer Kredit im Zuge der Übernahme getilgt werden soll, würden die beiden ausstehenden Anleihen fürs Erste bestehen bleiben. S&P erhöhte das Rating von Alcatel-Lucent um eine Stufe auf B+ und versieht das Unternehmen mit einem Credit Watch positive für eine mögliche weitere Heraufstufung. Als Grund nannte die Ratingagentur eine verbesserte Cashflowgenerierung des Unternehmens in den letzten Quartalen und erwartet eine deutliche verbesserte Liquidität über die nächsten zwölf Monate.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Geldpolitische Sitzung der CNB mit neuem Makroausblick
- CZ: Industrieproduktion wird voraussichtlich schneller als im Mai wachsen
- HU: Starke Einzelhandelsumsätze im Juni
- PL: Gute Entwicklung des polnischen Staatshaushaltes
- RO: Löhne im Juni sehr wahrscheinlich weiter angestiegen
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Deutsche Telekom.