Commerzbank: Palladiumpreis bricht nach oben aus
Der Palladiumpreis ist Anfang der Woche aus seiner Konsolidierungsbandbreite seit September 2014 zwischen 740 und 820 USD/Feinunze nach oben ausgebrochen. In EUR hat er bereits letzte Woche die entscheidende 700 EUR/Feinunze-Marke überwunden und ist so hoch wie seit 2001 nicht mehr. Das nachhaltige Angebotsdefizit kommt nun offensichtlich immer stärker zum Tragen, nachdem in den letzten Monaten Positionsauflösungen spekulativer Investments (ETFs, Terminmarkt) noch für einen Ausgleich sorgten. Mit der erfolgten gesunden Bereinigung steht deutlich höheren Preisen kaum mehr etwas entgegen. Das Angebot bleibt angesichts Kapazitätsabbaus in Südafrika und geringerer russischer Exporte unter Druck.
Zinsen und Anleihen
Im Vorfeld des US-Arbeitsmarktberichts am Freitag neigen die Anleihe-Investoren weiter zu Vorsicht. Die Renditen 10-jähriger US-Treasuries notierten gestern weiter nur leicht unter 2,09%. Auch die Renditen von Bundesanleihen konnten in den letzten Tagen ein paar Basispunkte zulegen, obwohl das Wertpapierkaufprogramm der Europäischen Zentralbank in Kürze starten wird. Um die monatlichen Umsatzzahlen des deutschen Einzelhandels machen wir gewöhnlich einen Bogen. Auch die saisonbereinigten Daten sind von Monat zu Monat sehr volatil und nach Revisionen ergibt sich nicht selten ein ganz neues Bild. Daher sollte der Umsatzanstieg im Januar von real 2,9% ggü. dem Vormonat nicht überbewertet werden. Gleichwohl ist augenfällig, dass sich seit September 2014 ein positiver Trend etabliert hat. Offenbar haben die niedrigeren Benzin-preise, das positive Arbeitsmarktumfeld und die niedrigen Zinsen einen positiven Effekt auf die Konsumneigungen der Haushalte. In den USA wird heute der ADP-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht – der als Indikator für den amtlichen Bericht am Freitag dient. Zwar zeigt die Beschäftigungsstatistik in beiden Berichten einen schönen Gleichlauf, doch die monatlichen Abweichungen zwischen den zwei Berichten können trotzdem erheblich sein. Für beide Berichte erwarten die Analysten einen Stellenzuwachs von etwa 220.000. Wie so häufig lässt sich nur schwer einschätzen, welche Spuren der in vielen Regionen sehr lange Winter am – sich im Aufschwung befindenden – Arbeitsmarkt hinterlassen hat. Die Autoverkäufe im Februar blieben jedenfalls wegen der Kälte deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Aktien
Auch auf die Gefahr hin, dass es langsam langweilig wird: Im gestrigen Handel erzielte der Dax erneut ein Allzeithoch bei 11.465 Punkten. Allerdings bröckelten die Kurse bereits am Vormittag wieder ab und rutschten am späten Nachmittag deutlich in die Verlustzone. Für Schwung sorgten zunächst gute Vorgaben aus Übersee, vor allem aus den USA. Dort stieg der Nasdaq-Index zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder über die Marke von 5.000 Punkten. Auch die Einzelhandelsdaten aus Deutschland überzeugten. Ansonsten fehlten weitgehend kurstreibende Impulse, zumal auch die Berichtssaison allmählich ihrem Ende entgegen geht. Gegen Handelsschluss verbuchte der Dax ein Minus von 1,1%. Tagesgewinner im deutschen Leitindex war die Notierung der Deutschen Lufthansa, die nach einer längeren Durststrecke um rd. 0,9% zulegte. Robuste Quartalszahlen verhalfen der Aktie von Merck zu einem Plus von 0,5%. Die Notierung der Deutschen Telekom büßte nach dem starken Kursanstieg der vergangenen Monate rd. 2% ein. Auch bei einigen Autowerten kam es zu deutlicheren Gewinnmitnahmen. Auf europäischer Sektor-ebene verbuchte gestern keine Branche Gewinne. Am besten hielt sich noch der Bereich Nahrungsmittel & Getränke (-0,3%). Automobilaktien büßten als Tagesverlierer im Schnitt 2,1% ein; Banktitel verloren durchschnittlich 1,4% an Wert. Die Börsen in den USA tendierten nach den ansehnlichen Vortagesgewinnen etwas schwächer. Der Dow Jones-Index gab um 0,5% nach. Wie in Europa fehlte es an Kaufimpulsen. Sektoral glänzten Versorgeraktien mit einem durchschnittlichen Plus von 0,7% (Pharma: -0,9%). Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich. Während der Nikkei 225-Index um 0,6% nachgab, legte der Schanghai A-Index um 0,5% zu.