Traumhaus AG schaut auf weitere Zielgruppen
Die Krise in der Immobilienbranche hat inzwischen auch die Aktie von Traumhaus erfasst. In den vergangenen Tagen hat das Papier rund ein Viertel an Wert verloren, aus Sicht von sechs Monaten liegt das Minus bei etwa 60 Prozent.
Sowohl auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) als auch auf dem Eigenkapitalforum der Deutschen Börse vor wenigen Tagen in Frankfurt stellt sich Traumhaus-Chef Otfried Sinner den Investoren. Er berichtet, dass sich in diesem Jahr einiges bei Traumhaus gewandelt hat.
Noch immer ist man aufgrund des standardisierten Bauens laut seinen Aussagen rund 15 Prozent bis 20 Prozent günstiger als viele Mitbewerber. Zudem setzt man immer stärker auf erneuerbare Energien statt auf fossile Brennstoffe. Die Materialbeschaffung hat sich verändert, häufig hilft man inzwischen den beauftragten Unternehmen beim Einkauf.
Zielgruppe beim Hausbau verändert sich
Auch die Zielgruppe der Hauskäufer ist etwas anders geworden. Oft ist es nicht mehr die junge Familie, die sich für das Traumhaus interessiert, sondern die etwas ältere Generation, die mehr Eigenkapital mitbringt. Doch Sinner will hier Abhilfe schaffen und künftig auch etwas kleinere Häuser anbieten, so dass sich auch wieder neue, jüngere und weniger finanzkräftige Zielgruppen erschließen lassen.
Sinner macht deutlich, dass er auch in schwierigen Zeiten expandieren will. Die Präsenz der Traumhaus AG soll weiter ausgebaut werden. Anpassungen dürfte es beim Vertrieb geben. Dieser war bisher stark auf Eigenheimnutzer ausgerichtet. Künftig will man auch verstärkt größere Investoren und institutionelle Anleger ansprechen.
Letzte Wochen des Jahres werden entscheidend für Traumhaus
Die Umsatzprognose von Traumhaus ist noch sehr weiter gefasst. Zwischen 68 Millionen Euro und 90 Millionen Euro ist laut Sinner alles möglich. Die letzten Wochen des Jahres werden darüber entscheiden, wie viele Objekte letztlich an die Käufer übergeben werden können. Oft hängt es an Kleinigkeiten, an fehlenden Einzelteilen, die die Übergabe verhindern. Beim Gewinn hofft Sinner in Frankfurt auf ein ausgeglichenes Ergebnis. Die offizielle Prognose spricht von einem ausgeglichenen bis leicht negativen Jahresergebnis.
Zu einer Dividende kann der Manager noch nichts sagen, das liegt letztlich in der Verantwortung der Hauptversammlung, die im Sommer 2023 stattfindet. Ob der Vorstand aber einen Vorschlag macht, eine Dividende auszuschütten, dürfte stark von der kommenden Entwicklung abhängen. Während seiner Präsentation beim EKF macht Sinner auf Nachfrage aber sehr deutlich, dass er gerne eine Dividende ausschütten möchte. Dies sei sein Ziel.
Die Aktien von Traumhaus (WKN: A2NB7S, ISIN: DE000A2NB7S2, Chart, News) verlieren 7 Prozent auf 5,90 Euro. Die Analysten von Alster Research sehen das Kursziel für die Traumhaus-Aktien bei 14,00 Euro. Sie sprechen für den Titel eine Kaufempfehlung aus.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Traumhaus AG.