Nordex: Schon wieder „bad news” - für die Aktie könnte es noch schlimmer werden
Keine guten Nachrichten für Nordex-Aktionäre: Der Windenergie-Anlagenbauer aus Hamburg senkt erneut die Prognose für 2022. Auf EBITDA-Basis erwartet man nunmehr eine Marge von Minus 4 Prozent, damit einen Wert am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne. „Grund hierfür sind die fortwährenden Unterbrechungen der Lieferketten, Folgekosten aus Projektverzögerungen sowie das inflationäre Preisumfeld”, begründet Nordex die erneute Enttäuschung.
Die Prognosesenkung wirkt sich auf die Nordex Aktie (WKN: A0D655, ISIN: DE000A0D6554, Chart, News) aus: Beendete diese gestern den XETRA-Handel noch bei 10,40 Euro, so werden aktuell Indikationen im Tradegate-Handel bei 9,90/9,99 Euro notiert. Kommt es im tatsächlichen Handel zu einem Rebreak unter 10,30/10,35 Euro und 9,78/9,95 Euro, wären Verkaufssignale perfekt und die jüngste Erholungsbewegung der Nordex Aktie aus charttechnischer Sicht gebrochen. Dann wären für den Aktienkurs von Nordex Verluste in Richtung 9,04/9,15 Euro und 8,72/8,87 Euro möglich.
Für die ersten neun Monate 2022 meldet Nordex einen Umsatzrückgang von 3,96 Milliarden Euro auf 3,87 Milliarden Euro. Das EBITDA liegt mit knapp 200 Millionen Euro in der Verlustzone, damit rund 300 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Unter dem Strich steigt der Neunmonatsverlust bei Nordex von 104 Millionen Euro auf 372 Millionen Euro. Der Free-Cashflow liegt bei Minus 458 Millionen Euro nach einem Plus von 23 Millionen Euro in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres. Die Nettoliquidität der Hamburger hat sich von 424 Millionen Euro auf 292 Millionen Euro verringert.
„In einem herausforderndem Marktumfeld gelang es uns bei den neuen Aufträgen höhere Verkaufspreise zu erzielen, die die massiven extern verursachten Kostensteigerungen mittelfristig kompensieren und unsere Profitabilität erhöhen werden. Mit Blick in die Zukunft, haben wir unsere neue N175/6.X-Turbine vorgestellt. Damit ergänzen wir unser Produktangebot um eine hocheffiziente Turbine, um die in den kommenden Jahren erwartete steigende Nachfrage unserer Kunden noch besser bedienen zu können. Wir sind von den weltweit mittelfristig vielversprechenden Aussichten für unsere Industrie weiterhin überzeugt”, so José Luis Blanco, CEO der Nordex SE.