Am Morgen: SAP, IBM, Tesla, Intel und ABB im Blickpunkt - Nord LB
Die Stimmung der Verbraucher in den Euro-Ländern hat sich im Oktober eingetrübt. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen fiel um 0,8 Punkte zum Vormonat auf minus 4,8 Zähler. Ökonomen hatten mit einem etwas stärkeren Rückgang auf minus 5,0 Zähler gerechnet. Der Konjunkturindikator liegt trotz des Rückgangs weiter über seinem vor Ausbruch der Corona-Krise erreichten Niveau. Auf die Kauflaune drücken insbesondere die rasant steigenden Preise.
In den USA sind Preise und Löhne der US-Notenbank Fed zufolge zuletzt deutlich gestiegen, während die Konjunkturerholung etwas an Schwung verloren hat. Die Wirtschaft sei im September und Anfang Oktober in einem mäßigen bis moderaten Tempo gewachsen. In dem Konjunkturbericht "Beige Book", der auf Wirtschaftskontakten aus den verschiedenen Regionen der USA fußt, wies die Fed darauf hin, dass Lieferengpässe und ein Mangel an Arbeitskräften für Preisdruck sorgten. Unternehmen falle es schwer, ihre Belegschaft trotz höherer Löhne bei der Stange zu halten. Der Konjunkturausblick für die nähere Zukunft bleibe insgesamt positiv, hieß es weiter. Allerdings sei der Optimismus in manchen Regionen inzwischen etwas verhaltener als zuvor.
Die Stimmung in der französischen Wirtschaft hat sich im Oktober das zweite Mal in Folge verbessert. Das Barometer für die gesamte Wirtschaft - von Industrie über Bau und Dienstleistern bis hin zum Handel - kletterte um zwei auf 113 Punkte. Der Geschäftsklimaindex liege damit deutlich über dem Niveau von vor der Corona-Krise (106 Zähler) und auch über dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. Für Schwung sorgten vor allem positivere Geschäftsaussichten bei den Service-Firmen.
Rentenmarkt
Die hohe Inflation und mögliche Reaktionen der Notenbanken dominieren weiterhin das Geschehen an den Anleihemärkten. Die Kurse deutscher Staatsanleihen gaben in diesem Umfeld nach, so wie auch die Kurse der US-Staatsanleihen.
Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt plätscherte gestern vor sich hin. Der DAX litt v.a. unter dem vorsichtigeren Ausblick von SAP. DAX -0,32%, MDAX +0,51%, TecDAX +0,83%. Am amerikanischen Aktienmarkt bestimmten zwei Titel maßgeblich das Geschehen. Während enttäuschende Geschäftszahlen von IBM den Dow in Schach hielten, schoben die jüngsten Tesla-Zahlen die Technologiebörse Nasdaq an. Dow Jones +0,4%, S&P-500 +0,4%, Nasdaq -0,1%. Nikkei-225 etwas freundlicher bei aktuell 28.754,77 Punkten.
Unternehmen
Intel hat im abgelaufenen Quartal die Umsatzerwartung der Experten verfehlt. Für das abgelaufene Q3 gab der US-Konzern einen Umsatz von 18,1 Mrd. USD bekannt, ein Anstieg von 5%. Analysten hatten jedoch 18,24 Mrd. USD erwartet. Für das laufende Quartal rechnet Intel nun mit einem Umsatz von 18,3 Mrd. USD - etwas mehr als von Analysten erwartet. Der Nettogewinn betrug 7 Mrd. USD in Q3, ein Anstieg von 54%.
Das IT-Infrastrukturgeschäft von IBM hat dem Traditionsunternehmen noch kurz vor seiner Abspaltung die Bilanz verhagelt. Der US-Konzern gab für Q3 einen leicht höheren Gesamtumsatz von 17,6 Mrd. USD bekannt. Allerdings hatten Analysten knapp 17,8 Mrd. USD erwartet. In der Sparte für globale Technologie, die nach der Abspaltung im kommenden Monat Kyndryl heißen soll, fiel der Umsatz um 4,8% auf 6,15 Mrd. USD. Nach der Abspaltung von Kyndryl soll der Rumpfkonzern sich stärker auf Hybrid-CloudAnwendungen konzentrieren.
Lieferengpässe zwingen den Elektrotechnikkonzern ABB, den erst im Juli angehobenen Ausblick wieder zu kappen. Das Unternehmen peilt nunmehr im Gesamtjahr ein Umsatzplus von 6-8% an statt wie bisher von knapp unter 10%. Wie ABB mitteilte, können Kunden nicht beliefert werden, weil es an Halbleitern mangelt. Darüber hinaus gebe es in der gesamten Lieferkette Ungleichgewichte, die in den Geschäftsbereichen Elektrifizierung und Robotik & Fertigungsautomation besonders spürbar seien.
Devisen
Der Euro notierte wenig verändert und damit weiterhin fest über 1,16 USD.
Öl / Gold
Die Ölpreise sind am Donnerstag nach den jüngsten Kurssteigerungen erstmalig gefallen. Neben den wachsenden Risiken für die chinesische Wirtschaft setzte der USD die Preise unter Druck. Der Goldpreis blieb dagegen unverändert.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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