Am Morgen: Jenoptik, Puma, Volkswagen und Richemont im Blickpunkt - Nord LB Kolumne
Die japanische Notenbank hat ihren Wachstumsausblick für das GJ 2021/22 (30.03.) gesenkt, rechnet aber dennoch insgesamt mit einer moderaten Konjunkturerholung. In ihrem vierteljährlichen Bericht geht die Zentralbank davon aus, dass die Wirtschaft nur noch um 3,8% (April-Schätzung: +4,0%) wachsen dürfte. Allerdings setzten die Notenbanker das BIP-Wachstum für das nächste Geschäftsjahr auf 2,7% von 2,4% nach oben.
Die Erholung des EU-Automobilmarktes hat sich im Juni verlangsamt. Im Berichtsmonat wurden 10,4% (Mai: > 50%) mehr Fahrzeuge zugelassen als vor einem Jahr, teilte der europ. Herstellerverband ACEA mit. In den ersten sechs Monaten kletterte der Autoabsatz damit um 25,2% auf rund 5,4 Mio. Fahrzeuge. Damit lagen die Verkäufe noch um 1,5 Mio. Einheiten hinter denen im gleichen Zeitraum des Vorkrisen-Jahres 2019.
Die Teuerung im Euro-Raum hat sich im Juni auch nach endgültigen Zahlen marginal verlangsamt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich binnen Jahresfrist –vor allem wegen deutlich gestiegener Energiepreise– um 1,9% (Mai: 2,0%).
Die Käufer in den USA sind zurück. Die Zahlen zur Entwicklung der US-Einzelhandelsumsätze konnten im Juni mit einem Anstieg um immerhin 0,6% M/M positiv überraschen. Es zeigt sich aber zunehmend, dass Lieferengpässe das Anziehen der Nachfrage dämpfen. Dies gilt in ganz besonderem Maße für die Autohäuser. Ohne Autos ergab sich sogar ein Plus von 1,3%.
Rentenmarkt
Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben zum Wochenausklang bei ruhigem Geschäft etwas freundlicher geschlossen. In Reaktion auf einen im Verlauf nachgebenden Aktienmarkt konnten US-Treasuries ihre anfänglichen Verluste im Handelsverlauf nahezu ausgleichen.
Aktienmarkt
Vor der allmählich beginnenden Berichtssaison zeigten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zurückhaltend. DAX -0,57%, MDAX -0,24%, TecDAX -0,14%. Jenoptik gewannen nach guten Quartalszahlen und einer Erhöhung der Jahresprognose 13,32%. Die Anleger an den US-Börsen schauten weniger auf die robusten Einzelhandelszahlen, sondern verstärkt auf das Konsumklima, das sich eintrübte. Die Indizes gaben daraufhin nach. Dow Jones -0,86%, S&P-500 -0,75%, Nasdaq-Comp. -0,80%. Die jap. Börsen blieben aufgrund eines Feiertages geschlossen.
Unternehmen
Die Chip-Knappheit hat VW bei den globalen Absätzen im Juni ausgebremst. Der Autobauer lieferte mit 856.300 Fahrzeugen zwar 6,5% mehr Einheiten aus als im Vorjahr, die Wachstumsrate war aber gegenüber Mai (+40%) deutlich geringer.
Jenoptik verzeichnete in Q2 Rekordwerte bei Auftragseingang, Umsatz und EBITDA und hebt den Ausblick für das lfd. Jahr an. Dazu beigetragen hat nach Unternehmensangaben die sehr gute Entwicklung der Sparte Light & Optics sowie die Erholung in der Autobranche. Die Erlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr um knapp 30%, das EBITDA um rund 120%, hieß es. Der Auftragseingang habe sich zudem fast verdoppelt. Auf Basis der vorliegenden Zahlen rechnet der Vorstand nun mit einem Umsatz zwischen 880 bis 900 Mio. EUR, bei der EBITDA-Marge peilt er zwischen 19,0 und 19,5% (bisher: 16 bis 17%) an.
Ein starkes Wachstum in allen Regionen und erfolgreiche Produkteinführungen haben bei Puma in Q2 die währungsbereinigten Umsätze nach vorläufigen Zahlen um 96% auf 1,589 Mrd. EUR steigen lassen. Das operative Ergebnis (EBIT) sprang auf 109 Mio. EUR, nachdem es im Vorjahr mit einem Verlust von 115 Mio. EUR noch tiefrot war. Auf Basis der jetzt vorgelegten Zahlen erhöht der Sportartikelhersteller die Jahresprognose für den währungsber. Umsatz auf +20% (bisher: rd. +15%). Das EBIT soll zwischen 400 und 500 (2020: 209) Mio. EUR liegen.
Der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont hat in Q1 (30.06.) deutliche Zuwächse verzeichnet. Die Erlöse stiegen um 121% auf 4,397 Mrd. EUR. Besonders stark nachgefragt waren Uhren und Schmuck, teilte der Konzern weiter mit.
Devisen
Überraschend robuste amerikanische Einzelhandelsdaten haben dem US-$ gegenüber dem Euro einen Vorteil verschafft.
Öl / Gold
Die Ölpreise haben die Kursrückgänge stoppen können und sind marginal freundlicher ins Wochenende gegangen. Nach drei Tagen mit steigenden Notierungen kam es am Freitag beim Gold zu Gewinnmitnahmen.