Northern Data setzt auf immer mehr Standorte
Im April hat Northern Data verkündet, dass man sich von einem großen Rechenzentrum in Texas (USA) trennen will. Der Verkauf soll rund 550 Millionen Euro erlösen, in bar und in Aktien. Unter anderem mit Teilen dieses Geldes will man den Aufbau vieler neuer Rechenzentren finanzieren.
Bis zum Jahresende will Northern Data seinen Kunden weltweit 14 Standorte mit 350 MW anbieten, unter anderem in Norwegen, den Niederlanden, Kanada und Deutschland. Die Standorte sollen in fast allen Fällen mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Dabei setzt die im m:access gelistete Company vor allem auf Luftkühlung. Dies sagt Jens-Philipp Briemle, der neue IR-Chef von Northern Data, auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK).
Im kommenden Jahr will man weiter expandieren. Ziel sind dann 700 MW an etwa 20 weiteren Standorten. Zusätzliche Wachstumsschritte hat Northern Data in der Hinterhand, darüber sprechen möchte man zunächst aber nicht.
Je MW kann Northern Data nach eigenen Berechnungen einen Jahresumsatz von rund 1 Million Euro erwirtschaften. Die Kosten je MW liegen bei etwa 700.000 Euro.
Da viele Standorte derzeit noch im Bau sind, kann man die Zahl 350 MW nicht einfach auf den Umsatz 2021 hochrechnen. Wie hoch der Umsatz im laufenden Jahr ausfallen könnte, sagt Briemle nicht. Auch zu den Zahlen für 2020 macht er keine Angaben. Einzig zum EBITDA äußert sich der IR-Chef auf der MKK konkreter. Man rechnet für 2021 mit einer EBITDA-Marge von rund 35 Prozent.
Deutlich macht er in seinem Vortrag, dass sich das Listing von Northern Data verändern dürfte. Man strebt in höhere Börsensegmente, auch ein Listing an der Nasdaq erscheint möglich. Bei einer Marktkapitalisierung von 1,51 Milliarden Euro ist dies keine wirkliche Überraschung.