Börsen-Boom mit Nel, Ballard & Co.: Gekommen, um zu bleiben? - BÖAG Kolumne
Sensationelle 2,7 Millionen neue Aktienanleger in 2020 vermeldete das Deutsche Aktieninstitut letzte Woche - ein Anstieg von 28 Prozent! Das Jahr, in dem Corona kam und Wirecard implodierte hat vieles verändert. Offensichtlich auch die Einstellung der Deutschen zum Kapitalmarkt, was mehr als eine Dekade von Nullzinsen bisher nicht geschafft hatte. Mit gezählten 12,4 Millionen BesitzerInnen von Aktien, Aktienfonds oder -ETFs ist ein Niveau wie zuletzt vor 20 Jahren erreicht. Die Tiefpunkte lagen 2010 und 2014 bei nur 8,4 Millionen.
Und diesmal setzt die Bewegung bei der Jugend an: 67 Prozent Zuwachs gibt es in der Altersgruppe von 14 bis 29 Jahren. Hierbei spielen die Zero- oder Low-Cost-Angebote der Neobroker mit spielerisch einfachem Trading per Smartphone-App sowie hochvolatile Trend-Themen wie eSports/Gaming, Wasserstoff oder Cannabis eine wichtige Rolle.
Doch auch der seit Jahren herbeigeredete langfristige Vermögensaufbau durch ETF- oder Aktien-Sparpläne wächst spürbar. Dass es an der Börse auch rasant abwärts gehen kann, haben die neuen oder zurückgekehrten Anleger 2020 selbst erlebt - inklusive eines starken Comebacks der Märkte bei breiter Streuung. So bleibt zu hoffen, dass die aktuellen Aktionäre sich nicht die gierigen Finger verbrennen, wie in der euphorischen Dotcom-Blase zur Jahrtausendwende. Wir würden uns freuen, wenn sie bleiben!
Autor: Thomas Strelow, Börse Düsseldorf