Covestro: Strategisch sinnvolle Übernahme – Übertriebene Reaktion
Covestro übernimmt den Bereich Beschichtungsharze von DSM. Der Kaufpreis liegt bei 1,61 Milliarden Euro. Zur Finanzierung der Akquisition will Covestro unter anderem eine Kapitalerhöhung durchführen, die 450 Millionen Euro einbringen soll. Zudem will man Anleihen im Volumen von 600 Millionen Euro begeben.
Der Neuerwerb machte 2019 einen Umsatz von 984 Millionen Euro, das EBITDA lag bei 141 Millionen Euro.
Covestro sieht die möglichen Synergien bei 120 Millionen Euro jährlich. Die Eingliederungskosten werden mit 140 Millionen Euro beziffert. Das Closing soll im ersten Quartal 2021 erfolgen.
Dies ist die erste Milliardentransaktion von Covestro seit der Börsennotierung. Die Analysten der Nord LB glauben, dass die Transaktion strategisch sinnvoll ist. Es kommt zu einer Diversifikation der Abnehmerindustrien und zu einer breiteren geographischen Abdeckung. Der Kaufpreis erscheint den Analysten angemessen.
Sie bestätigen die Halteempfehlung für die Aktien von Covestro. Das Kursziel steigt von 34,00 Euro auf 43,00 Euro an.
Die negative Börsenreaktion ist aus Sicht der Analysten deutlich übertrieben. Die Aktie gibt mehr als 7 Prozent nach.
Die Analysten von Baader bewerten die Covestro-Aktien nach der Kaufankündigung weiter mit „add“. Hier liegt das Kursziel wie zuvor bei 48,00 Euro.
Die Experten werten den Kaufpreis beim ersten Hinschauen als recht hoch, zugleich verweisen sie auf die Synergieeffekte.
Die Papiere von Covestro verlieren am Mittag 7,4 Prozent auf 42,27 Euro. Die DSM-Aktien gewinnen 3,6 Prozent auf 140,35 Euro.