1&1 Drillisch: Doppelte Abstufung nach der Gewinnwarnung
Am Samstag hat 1&1 Drillisch eine Gewinnwarnung publiziert. Die Gesellschaft hat zuvor eine Rechnung von Telefonica Deutschland (o2) für den Juli erhalten. Dabei geht es um Mobilfunk-Vorleistungspreise. Zwar laufen in dieser Hinsicht derzeit auch Verhandlungen zwischen den Gesellschaften, die aktuelle Rechnung ist davon aber unbeeindruckt und auf einer Höhe, die 1&1 Drillisch nicht erwartet hatte. Daher prognostiziert 1&1 Drillisch für 2020 nur noch ein EBITDA von rund 600 Millionen Euro. Bisher ging man von 683,5 Millionen Euro aus. Auch die Folgejahren dürften belastet werden, wenn sich die Situation nicht ändert.
Die Analysten der DZ Bank stufen in einer ersten Reaktion die Aktien von 1&1 Drillisch ab. Bisher gab es für das Papier eine Kaufempfehlung, das Kursziel lag bei 32,00 Euro. In der aktuellen Studie wird eine Halteempfehlung für die Aktien von 1&1 Drillisch ausgesprochen. Das Kursziel sinkt auf 19,00 Euro.
An ihrem Modell nehmen die Experten ansonsten noch keine Änderung an den Gewinnschätzungen vor. Hier wartet man vermutlich zunächst das weitere Geschehen ab.
Der Ausgang der Streitigkeiten ist derzeit schwer abschätzbar, das verringert auch die Transparenz hinsichtlich der künftigen Gewinnperspektiven.
Die Aktien von 1&1 Drillisch verlieren 27,7 Prozent auf 17,63 Euro.