Wirecard Aktie: Kehrt endlich Realität ein? Softbank will raus!
Nach den spekulativen Exzessen bei der Wirecard Aktie mit dem haarsträubend anmutenden Insolvenz-Zockereien und einer zwischenzeitlichen Marktkapitalisierung um eine Milliarde Euro scheint an der Frankfurter Börse langsam wieder die Realität Einzug zu halten. Vom zwischenzeitlichen Erholungshoch bei 9,199 Euro ist die Wirecard Aktie wieder deutlich entfernt, kommt mit einem gestrigen XETRA-Tagesschlusskurs bei 4,80 Euro aber weiter auf 593 Millionen Euro Marktkapitalisierung. Vor dem beginnenden Ausverkauf der Einzelteile des insolventen Konzerns, bei dem milliardenschwere Schulden und Prozessrisiken alles überlagern, was an Assets da ist, scheint das aber immer noch ein aberwitzig hoher Betrag.
Dennoch: So langsam aber sicher scheinen sich auch die Akteure dessen bewusst zu werden. Schritt für Schritt geht es wieder nach unten. Heute Morgen sind die aktuellen Kurse auf Tradegate bisher allesamt unterhalb von 4 Euro zu finden, zuletzt wurden 3,90 Euro gezahlt.
Derweil wird es rund um Wirecard einsamer, die Kunden springen aufgrund der völlig unübersichtlich-desaströsen Lage ab. Letzte Beispiele: Die Allianz hat ihr App-Projekt mit Wirecard gekündigt und nun erwägt wohl auch Wirecard-Partner Softbank den Abflug. Ausgerechnet jene Softbank, die erst vor einiger Zeit eine Fünfjahres-Partnerschaft mit Wirecard einging, die von vielen „Fans” des Unternehmens als klares Zeichen gewertet wurde, dass die Bilanzfälschungsvorwürfe gegen Wirecard absurd seien und schon erste operative Früchte trug. Mittlerweile ist aber klar, dass auch der japanische Investor sich täuschte. Nun berichtet die Nachrichtenagentur Dow Jones unter Berufung auf informierte Personen, dass Softbank die Kooperation mit Wirecard künden wolle.