TUI steht vor massiven Einschnitten - „Die Menschen wollen reisen”
Der Reiseanbieter TUI hat für das zurückliegende Kalenderquartal, dem zweiten Quartal im Geschäftsjahr 2019/2020, einen Umsatzrückgang von 3,10 Milliarden Euro auf 2,79 Milliarden Euro verbuchen müssen. Die Ergebnisse haben sich vor dem Hintergrund der Folgen der Corona-Pandemie für die Reisebranche deutlich weiter verschlechtert. Auf EBITDA-Basis meldet die TUI-Gruppe einen Verlust von 540 Millionen Euro gegenüber 106 Millionen Euro im Vorjahresquartal, vor Zinsen und Steuern vergrößert sich der Verlust auf bereinigter Basis von 242 Millionen Euro auf 681 Millionen Euro. Den Quartalsverlust unter dem Strich beziffert der Reisekonzern auf 741 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum lag dieser „nur” bei 177 Millionen Euro.
Allerdings sind operativ Lichtblicke zu sehen: „Knapp zwei Monate nachdem nahezu alle Geschäftsbereiche aufgrund der weltweiten Reiseverbote stillgelegt werden mussten, ist der Touristikkonzern auf eine Wiederaufnahme der operativen Tätigkeiten vorbereitet”, so TUI am Mittwoch. International seien Hotels und Clubs wieder für Urlauber bereit, so das Unternehmen. „Die Nachfrage nach Urlaub ist weiterhin sehr groß. Die Menschen wollen reisen”, so Fritz Joussen, Vorstandsvorsitzender TUI Group. „Wir waren vor der Krise wirtschaftlich sehr erfolgreich und werden es auch nach dem Ende der Krise wieder sein. Wir haben ein funktionierendes und erfolgreiches Geschäftsmodell”, so der Manager.
Dennoch gibt es massive Einschnitte bei dem Reiseanbieter: So sollen weltweit rund 8.000 Jobs aufgrund der Auswirkungen der Pandemie wegfallen. Ein KfW-Überbrückungskredit in Höhe von 1,8 Milliarden Euro federt die drastischen Pandemie-Folgen ab. Zum 10. Mai verfüge man über 2,1 Milliarden Euro an Finanzmitteln und verfügbaren Kreditfazilitäten, so der TUI-Konzern, der damit aber auch unter Zugzwang kommt: „Die erhaltenen Kredite müssen in einem kurzen Zeitraum zurückgezahlt und die hohe Verschuldung zügig wieder abgebaut werden”, so das Unternehmen am Mittwoch. Zudem will man unter anderem die Digitalisierung der eigenen Aktivitäten voran bringen und Einschnitte bei Kosten und Investitionen vornehmen.
Eine neue Prognose für das Geschäftsjahr 2019/2020 legt die TUI Group heute nicht vor.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: TUI.