Commerzbank: Verschnaufpause bei der US-Wohnungsbautätigkeit dürfte bald beendet sein
Mit annualisiert 1,099 Millionen wurden in den USA im Januar knapp 4% weniger Wohnungsbauten begonnen als im Vormonat. Seit gut einem halben Jahr tendiert die Zahl der Baubeginne seitwärts, nachdem es zuvor einen Niveausprung gegeben hatte. Wir gehen davon aus, dass der Seitwärtstrend im Frühjahr einer neuen Aufwärtsbewegung Platz macht. Dafür spricht schon die steigende Zahl der Baugenehmigungen; aber nicht nur: Mittler-weile stehen so wenig Gebrauchtimmobilien zum Verkauf wie zuletzt zur Jahrtausendwende; dabei steigt die Zahl der Haushaltsneugründungen und die Finanzierungsbedingungen sind noch günstig.
Zinsen und Anleihen
China: Verbraucherpreise (Januar), 2:30 Uhr
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Philadelphia-Fed-Index (Februar), 16:00 Uhr
Der gestrige Handelstag brachte erst am Nachmittag einen spürbaren Renditeanstieg. Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen erhöhten sich von 0,24% auf 0,27%. Beeinflusst wurde diese Bewegung von den überwiegend positiv aufgenommenen Konjunkturdaten aus den USA. Nach dem deutlichen Rückgang im Dezember (-6,1%) schwächten sich die Baugenehmigungen im Januar nur leicht ab (-0,2% gegenüber dem Vormonat) (siehe auch „Im Blickpunkt“). Die in den letzten Monaten eher schwache Industrieproduktion in den USA hat sich zu Jahresbeginn wieder erholt: Sie legte im Januar um 0,9% im Vergleich zum Vormonat zu und lag damit deutlich über den Prognosen von 0,4%. Haupttreiber des Anstiegs waren die Versorger, deren Produktion sich nach dem milden Dezember wieder normalisierte. Auch ist der Produktionsanstieg bei den industriellen Gütern im verarbeitenden Gewerbe von 0,5% hervorzuheben. Die Kapazitätsauslastung verbesserte sich ebenfalls leicht von korrigiert 76,4% auf 77,1%. Der britische Arbeitsmarkt bleibt weiterhin robust: Die nach internationalen Standards erhobene Arbeitslosenquote lag im vierten Quartal 2015 bei unverändert 5,1%. Dies ist der tiefste Stand seit zehn Jahren. Eher enttäuschend entwickelten sich dagegen die Lohnzuwächse: Die durchschnittlichen wöchentlichen Löhne und Gehälter nahmen im Berichtszeitraum nur noch um 1,9% zur Vorjahresperiode zu. Im Mai 2015 war die Lohnsteigerung noch auf ein Fünfjahreshoch von 3,3% gestiegen und auch im dritten Quartal 2015 wurden um 3,0% höhere Löhne gezahlt. Inzwischen entwickeln sich diese aber in die entgegengesetzte Richtung, was die britische Notenbank erwartet hatte. Für 2016 bedeutet das einen erheblichen Dämpfer für die Befürworter höherer Leitzinsen auf der Insel.
Aktien
Daimler, Geschäftsbericht
Nestle, Jahreszahlen
Vivendi, Jahreszahlen
Wal-Mart, Q4-Zahlen
Nun scheint die lang erwartete Erholung doch tatsächlich ins Laufen zu kommen. Nach einem positiven aber verhaltenen Start in den Tag ging es gestern kontinuierlich nach oben und die europäischen Indizes schlossen deutlich im Plus. Beim Dax beläuft sich der Gewinn in dieser Woche auf 4,6%. Damit wurden die Investoren auf dem falschen Fuß erwischt, die auf weiter fallende Kurse gesetzt hatten und die sich nun wieder eindecken müssen. An guten Makrodaten lässt sich der Anstieg allerdings nicht festmachen. Kurstreibend wirkten der am Nachmittag schwächer tendierende Euro und deutlich anziehende Ölpreise. Hinzu kamen zur Abwechslung auch einmal überwiegend positiv aufgenommene Zahlen von der Berichtssaison. So ging es für Credit Agricole (+13,9%) nach guten Zahlen genauso nach oben wie für Schneider Electric (+9,2%). Thyssen Krupp (+9,2%) profitierte von einer Analystenheraufstufung, während RWE (-12,4%) mit Zahlenwerk und Ausblick nicht überzeugen konnte. Auf Branchenseite fanden sich die Versorger (+0,2%) entsprechend als Performanceschlusslicht wieder, während es für Grundstoff- und Autowerte (+8,1% bzw. 4,0%) am stärksten aufwärts ging. Die positive Tendenz setzte sich auch am US-Markt fort. Die Hoffnung auf Produktionsbeschränkungen bei der Ölförderung und ein Fed-Protokoll, das Hoffnungen eines flacheren Leitzinspfades bestätigte, waren die Haupttreiber. Energie- und IT-Titel (+2,9% bzw. 2,3%) führten die Gewinner an, defensive Sektoren hinkten dem Markt hinterher. Die guten Vorgaben sorgen auch an den asiatischen Märkten heute Morgen für Pluszeichen. Lediglich die chinesischen Festlandbörsen können nicht mithalten.