Smartbroker Holding: Historische Transformation fast beendet
2023 macht die Smartbroker Holding einen Umsatz von 46,3 Millionen Euro (Vorjahr: 52,6 Millionen Euro). 60 Prozent des Umsatzes werden im Bereich Medien, also mit den verschiedenen Webseiten der Gesellschaft, erwirtschaftet, die weiteren 40 Prozent entfallen auf das Transaktionsgeschäft, somit vor allem auf den Smartbroker. Erwartet hatten die Berliner laut Aussagen aus dem Herbst einen Umsatz von 46 Millionen Euro bis 51 Millionen Euro.
Das EBITDA geht von 8,8 Millionen Euro auf 0,5 Millionen Euro (nach Kundengewinnungskosten) zurück. Hier lag die Prognose bei -1 Million Euro bis +1 Million Euro.
Die Gesellschaft führt eine Reihe von Gründen für die aktuellen Zahlen an. Das Kapitalmarktumfeld war 2023 schwierig. Auch hat man sich sehr stark auf die Migration und den Relaunch des Smartbrokers fokussiert. Neuer Partner beim jetzt Smartbroker+ genannten Online-Broker ist die Baader Bank, es gibt inzwischen auch eine App für die Nutzer. All dies hat einiges an Zeit gekostet.
Im Rahmen des Umzugs des Smartbrokers hat man zahlreiche inaktive Leerdepots bereinigt. Ende 2023 werden von der Gesellschaft 180.000 Depots betreut, ein Jahr zuvor lag die Zahl bei 267.000 Stück. Die Assets under Custody haben sich hingegen von 9,2 Milliarden Euro auf 9,4 Milliarden Euro erhöht. Jedes Depot verfügt im Schnitt über 52.000 Euro.
Im Bereich Medien macht Smartbroker 2023 einen Umsatz von 28 Millionen Euro (-18 Prozent), das EBITDA geht auf 6 Millionen Euro zurück. Zuletzt hat sich das Geschäft in diesem Bereich aber deutlich erholt. Die Werte für den Bereich Transaktionen/Smartbroker+ liegen bei 18 Millionen Euro bzw. rund -5 Millionen Euro.
2024 rechnet die Holding mit einem Umsatz von 50 Millionen Euro bis 55 Millionen Euro. Das EBITDA wird bei -1 Million Euro bis +3 Millionen Euro gesehen. Im Bereich Transaktion soll es 20.000 bis 30.000 Neukunden geben.
CEO und Großaktionär Andre Kolbinger sagt: „2023 markierte den wesentlichen Abschluss einer für unser Unternehmen historisch weitreichenden Transformation, deren Wellen auch noch im laufenden Geschäftsjahr 2024 zu spüren sind. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr ist gekennzeichnet von verstärkten Ausgaben für die Neukundenakquise, der Produktweiterentwicklung und dem weiterhin verhaltenen Werbemarktumfeld.“
Zum Smartbroker+ fügt Kolbinger an: „Wir werden in den kommenden Monaten die Erreichbarkeit unserer Kundenbetreuung auf das gewohnt hohe Niveau zurückbringen und aufgelaufene Kundenanfragen bearbeiten. Anschließend werden wir die Neukundengewinnung wieder hochfahren und gleichzeitig in den weiteren Ausbau des Produktangebots von SMARTBROKER+ investieren.“
Kolbinger ergänzt: „Nichtsdestotrotz sollen insbesondere die geplanten Investitionen in das Neukundenmarketing im Vergleich zu 2023 wieder materiell steigen und somit eine nachhaltige Wachstumsphase für das Unternehmen einläuten.“
Die Aktien der Smartbroker Holding (WKN: A2GS60, ISIN: DE000A2GS609, Chart, News) gewinnen 2,6 Prozent auf 6,98 Euro. Das 52-Wochen-Tief liegt bei 6,50 Euro. In den vergangenen sechs Monaten hat die Aktie rund 36 Prozent nachgegeben.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Smartbroker Holding AG.