Berentzen: „Mio Mio hat sich erneut phantastisch entwickelt”
Am Freitag hat Berentzen Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Jahres vorgelegt. Der Konzern meldet einen Umsatzanstieg von 124,7 Millionen Euro auf 126,4 Millionen Euro. Wachstumsimpulse hat dabei vor allem die Marke „Mio Mio” gesetzt. Dagegen sind die Ergebnisse zurück gegangen. Vor Zinsen und Steuern weist das Unternehmen aus Haselünne einen Neunmonatsgewinn von 5 Millionen Euro aus nach 7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, auf EBITDA-Basis ist der operative Gewinn von 12 Millionen Euro auf 10,4 Millionen Euro gesunken. Zudem wurde jüngst eine Anleihe im Volumen von 50 Millionen Euro von Seiten der Gesellschaft getilgt.
„Die Herausforderungen, denen wir vor allem in den Sommermonaten gegenüberstanden, zeigen sich jetzt wie erwartet in den Ergebniszahlen”, sagt Berentzen-Vorstand Oliver Schwegmann am Freitag. „Unsere Marke Mio Mio hat sich erneut phantastisch entwickelt, aber das restliche Produktportfolio im Geschäftsfeld Alkoholfreie Getränke blieb hinter den eigenen Umsatzerwartungen zurück”, so Schwegmann weiter. Belastungen hatte die Gesellschaft vor allem im Geschäftsfeld Frischsaftsysteme aufgrund einer schwierigen Lage auf dem Markt für Orangen verzeichnet. Hier hofft Berentzen im laufenden Quartal auf eine Normalisierung der Verhältnisse. Hoffnungen setzt der Konzern in die Spirituosensparte, für die das Jahresendgeschäft wichtig ist.
Berentzen will Konzern neu ausrichten
Die reduzierte Prognose für 2017 bestätigt Berentzen am Freitag. Der Umsatz soll zwischen 170,4 Millionen Euro und 179,2 Millionen Euro liegen und das EBITDA zwischen 16 Millionen Euro und 17,7 Millionen Euro, während für den Gewinn vor Zinsen und Steuern eine Summe zwischen 9,1 Millionen Euro und 10,1 Millionen Euro erwartet wird.
Zudem will man den Konzern umstrukturieren. „Aktuell ist die Berentzen-Gruppe noch eine lose Getränkeholding mit vielen, mitunter recht isolierten Teilen”, sagt Schwegmann - das solle sich ändern. Mit einer neuen Struktur will man Synergien schaffen und effizienter werden. Im Blick hat der Manager dabei unter anderem Bereiche wie den Einkauf sowie das Marketing und die Entwicklung von Innovationen. Mit dem Aufbau der neuen Struktur sei bereits in der letzten Woche begonnen worden. Zudem will man das Sortiment um margenschwache Produkte bereinigen und frei werdende Kapazitäten unter anderem für wachsende Bereiche wie „Mio Mio” nutzen. Zudem wird Berentzen im derzeitigen Problemfeld Orangen Konsequenzen aus der Lage ziehen. „Eine stärkere Präsenz der Einkaufsorganisation an den Erntedestinationen, die frühzeitigere vertragliche Absicherung der Orangenernten und möglicherweise auch der Aufbau von Kooperationen in der Beschaffung seien Maßnahmen, um eine bessere Versorgung mit Orangen zu erzielen”, kündigt der Konzern an.
Im XETRA-Handel an der Frankfurter Börse notiert die Berentzen Aktie bei 7,903 Euro mit 1,42 Prozent im Plus.