Solarworld Aktie: Schlechte Scherze
Bei der Solarworld Aktie wird weiter kräftig gezockt. Was die Zocker bei der Pleite-Aktie noch erwarten, ist deren Geheimnis. Am Dienstag liegt der Börsenwert des insolventen Unternehmens bei knapp 10 Millionen Euro. Im XETRA-System ist der Handel am Freitag eingestellt worden, noch handelbar ist das Papier an anderen Börsen. Besonders liquide ist neben dem Frankfurter Parketthandel auch noch die Plattform Tradegate der Deutsche Börse AG, deren Fokus vor allem auf Privatkunden liegt. Dort wurden heute schon mehr als 0,37 Millionen Solarworld Aktien gehandelt, aktuell notiert das Papier bei 0,67 Euro mit 9,48 Prozent im Plus.
Das immer noch vorhandene ansehnliche Handelsvolumen veranlasst den einen oder anderen zu wilden Spekulationen: „Möglicherweise steigen jetzt wieder Fonds ein, die auf eine Erholung des Unternehmensergebnisses setzen”, mutmaßt „Finanztrends” im Zusammenhang mit dem Gezocke bei dem Papier. In dem Bericht ist zudem vom „früheren Insolvenzkandidaten” die Rede - so als ob die Insolvenz nicht weiter bestehen würde.
Nachvollziehbar sind solche Meldungen nicht, nachdem Solarworld gerade sein operatives Geschäft an eine von Solarworld-Gründer Frank Asbeck geführte GmbH verkauft hat, wir berichteten, hinterlassen solche Medienbeiträge doch eher den Geschmack schlechter Scherze - erst recht vor dem Hintergrund mehrfacher Warnungen seitens des Insolvenzverwalters, dass für Aktionäre kein Geld aus der Insolvenz übrig bleiben wird.
Vorsicht also, was hier an der Börse passiert, sind schlicht die üblichen Insolvenzzockereien, die nur deutlich vehementer als bei weniger bekannten Aktien ausfallen. Regelmäßig wird verwechselt bzw. übersehen, dass die börsennotierte Solarworld AG und die neue GmbH nichts miteinander zu tun haben, außer der Namensähnlichkeit und Asbeck als führende Person. Selbst Asbeck hat sich mittlerweile übrigens von seinen Aktien an der Solarworld AG getrennt, ...hier weiterlesen.