Raiffeisen: Deutsche Post, Nike, Ölpreis und Staatsanleihen im Blickpunkt
In den USA rechnen wir bei den Februar-Zahlen zum Auftragseingang dauerhafter Güter mit einem klaren Rückgang. Nach einem deutlichen Plus zu Jahresbeginn erwarten wir heute ein Minus von 3,7 % p.m. Diese Entwicklung dürfte im Wesentlichen auf den volatilen Transportsektor (insb. Boeing) zurückzuführen sein. Klammert man diesen aus, dürfte der Rückgang gegenüber dem Vormonat nur gering ausfallen. Bei der heutigen Schnellschätzung des Einkaufsmanagerindex (PMI) im Dienstleistungsgewerbe wird von Interesse sein, ob der Index seinen Schwächeanfall aus dem Februar überwindet und wieder über die Expansionsschwelle von 50 Punkten steigt. In der Eurozone schließt heute das französische Unternehmensvertrauen den Reigen der wichtigen Konjunkturumfragen für März ab. Im Vormonat verzeichnete es einen klaren Rückgang. Verantwortlich waren v.a. schwächere Zahlen des Einzelhandels. Dort hat sich die Stimmung seit November merklich eingetrübt, was zumindest teilweise eine F olge der Anschläge darstellt. Am Primärmarkt stockte gestern Deutschland eine Fixzinsanleihe mit Laufzeit 2046 um EUR 2,5 Mrd. auf. Die durchschnittliche Emissionsrendite lag bei 0,94 %, das Bid-cover Ratio bei 1,2. Für heute plant Italien die Aufstockung einer 2-jährigen Nullkuponanleihe um bis zu EUR 3 Mrd. Zudem sollen zwei inflationsindexierte Anleihen mit Laufzeit 2026 und 2041 um jeweils bis zu EUR 750 Mio. ausgestockt werden.
Aktienmärkte
Mit negativen Vorzeichen haben die US-Aktienmärkte den gestrigen Handelstag beendet. Erfreuliche Nachrichten vom Immobilienmarkt reichten nicht aus, um die durch den fallenden Ölpreis verursachten Kursverluste zu kompensieren. Als Grund für den Rückgang des „schwarzen Goldes“ wurden die unerwartet hohen US-Lagerbestände angeführt. Innerhalb der Sektoren im S&P 500 zählten vor allem Energie- und Rohstofftitel zu den größten Verlierern. Bei den Einzelwerten stand vor allem Nike im Handelsinteresse. Obwohl der bereinigte Gewinn pro Aktie im dritten Geschäftsquartal mit USD 0,55 über den Erwartungen (0,49) lag, enttäuschten sowohl der Umsatz als auch die Umsatzerwartungen für das laufende Geschäftsjahr. Der Kurs der Aktie fiel um 3,8 %. Auch in Japan wurden Verluste verbucht. Neben Energiewerten zählten auch renommierte Handelshäuser zu den größten Verlierern. Erstmals in der Geschichte ihres Bestehens werden sowohl Mitsui & Co als auch Mitsubishi einen Nettoverlust im Geschäftsjahr bekanntgeben müssen. Mit Blick auf die ersten Kursindikationen ist auch an den europäischen Aktienmärkten mit einem schwächeren Handelsstart zu rechnen.
Credit
Am Sekundärmarkt sehen wir momentan wenig Bewegung. Abermals konzentrierte sich der Handel vor allem auf den Primärmarkt. So brachte Fiat Chrysler mit EUR 1,25 Mrd. die größte Non-Financial Einzelanleihe-Emission auf den Markt. Der High-Yield Emittent (B2/BB/BB-) stieß dabei auf eine Nachfrage von EUR 4,5 Mrd. und mehr als 500 Kaufaufträge (Laufzeit 8 J, Kupon: 3,75 %, MS+338 BP). Das französische Industrieunternehmen Imerys konnte zwei EUR Tranchen platzieren, eine davon mit langen 12 J Laufzeit und ebenfalls starker Nachfrage preisen (Tranche A: EUR 300 Mio., 6 J, Kupon: 0,875 %, MS+80 BP; Tranche B: EUR 300 Mio., 12 J, Kupon: 1,875 %, MS+115 BP). Die Deutsche Post (A3/ BBB+) platzierte zwei Anleihetranchen mit einem Gesamtvolumen von EUR 1,25 Mrd. und stieß auf ein Orderbuch von EUR 7,0 Mrd. Mit dem Papierkonzern Mondi (Baa2/BBB) drängt der nächste Emittent auf den Corporate Bond Primärmarkt und hofft von der aktuell starken Nachfrage zu profitieren. Das Unternehmen hat mehrere Banken mit einer Reihe von Inves torenmeetings, beginnend am 4. April, beauftragt.
Zentraleuropa / Osteuropa
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