Börse am Morgen: Aramco, Boeing, Pandora, Signa - Nord LB
Nach Angaben von Eurostat sind die Umsätze der Einzelhändler in der Euro-Zone im November gegenüber Oktober um 0,3% gesunken. Der Oktoberwert wurde von zunächst +0,1% auf +0,4% revidiert. Während die Erlöse im Versand- und Internethandel im November m/m um 1,2% nachgaben, legten die Kraftstoffumsätze an Tankstellen um 1,4% zu. Bei Nahrungsmitteln, Getränken und Tabak ergab sich ein kleines Minus von 0,1%.
Die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone hat sich im Dezember aufgehellt. Der Geschäftsklimaindex stieg um 2,4 Zähler auf 96,4 Punkte. Während sich in der Industrie eine Stabilisierung zeigte, verbesserte sich die Stimmung bei den Dienstleistern, im Einzelhandel sowie in der Baubranche.
Die deutschen Exporte sind nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im November gegenüber Oktober kalender-und saisonbereinigt um 3,7% und die Importe um 1,9% gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat November 2022 sanken die Exporte dagegen um 5,0% und die Importe um 12,2%.
Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland legte im November nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes um 0,3% zu. Gegenüber dem Vorjahr lag der Wert um 4,4% niedriger.
Nasskaltes Wetter zur Blütezeit sowie Hitze und Trockenheit im Sommer führten im Jahr 2023 zu einer schwachen Apfelernte in Deutschland. Mit 941.200 Tonnen Äpfeln wurden 12,1% weniger geerntet als im Vorjahr.
Tagesausblick
Heute wird im Laufe des Tages noch auf US-Konjunkturdaten zu achten sein. Neben den Zahlen zum NFIB-Index, die weitere Aufschlüsse bezüglich der Stimmung bei den SMEs in den Vereinigten Staaten versprechen, sind vor allem die Angaben zur Entwicklung der US-Handelsbilanz im November von potenzieller Relevanz. Unter anderem sollte der Rückgang der Importe von Konsumgütern bei dieser Zeitreihe am aktuellen Rand helfen, eine größere Ausweitung des Defizits zu verhindern. Daneben spricht noch der Fed-Offizielle Michael Barr zu Fragen der Immobilienfinanzierung; der Fokus des Vortrages wird auf dem Thema Bankenregulierung liegen – im Rahmen der Q&A-Runde könnten von Barr aber natürlich durchaus auch allgemeinere Informationen zur Sichtweise der Notenbank auf die Lage am US-Häusermarkt „geliefert“ werden.
Renten- und Aktienmärkte
Deutsche Anleihen konnten nach gemischten Konjunkturdaten leicht zulegen. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel auf 2,13%. Die Kurse von US-Staatsanleihen stiegen in einem allerdings impulslosen Handel nur leicht.
Der DAX drehte am Nachmittag in ruhigem Handel ins Plus. An der Wall Street legten im Vorfeld der am Donnerstag anstehenden US-Inflationsdaten vor allem Technologiewerte kräftig zu. Der Dow Jones war gebremst durch einen Kursverlust bei Boeing nach dem Vorfall bei Alaska Airlines (s.u.). DAX +0,74%; MDAX +0,99%; TecDAX +1,32%, Dow Jones +0,58%; S&P 500 +1,41%; Nasdaq Comp. +2,20%.
Unternehmen
Nach einem Zwischenfall mit einem während des Fluges herausgebrochenen größeren Kabinenteils einer erst wenige Monate alten Boeing 737 MAX 9 der Alaska Airlines hat die US-Flugaufsicht FAA ein vorübergehendes Flugverbot für Maschinen des Typs ausgesprochen. Andere Aufsichtsbehörden schlossen sich dem zwischenzeitlich an. Nach zwei fatalen Abstürzen im Jahr 2018 und 2019, die allerdings auf einen anderen Grund zurückzuführen waren, war die gesamte Boeing 737 MAX-Baureihe bereits monatelang am Boden.
Medienberichten zufolge wird der zur kriselnden Signa-Gruppevgehörende Kaufhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof am heutigenvDienstag einen Insolvenzantrag stellen.
Der dänische Schmuckhersteller Pandora konnte dank einesvüberraschend stark angezogenen Geschäfts in den letzten dreivMonaten sein Umsatzziel für das Geschäftsjahr 2023 übertreffen.vDer Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um 8% (Guidance:v5%-6%) auf DKK 26,5 Mrd. Die EBIT-Marge lag mit 25% im Rahmenvder Unternehmensprognose.
Devisen und Rohstoffe
Impulse am Devisenmarkt blieben aus. Der EUR notierte marginal höher zum USD.
Eine Preissenkung des saudi-arabischen Ölkonzerns Aramco für die Februar-Verladung der Sorte Arab Light für asiatische Kunden belastete den gesamten Rohölmarkt, da Marktteilnehmer entsprechend auf eine schwache Nachfrage spekulieren.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!